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Überarbeitung der Entgeltstrukturverhandlungen unterbrochen

Foto: Canva.com

In den letzten Tagen haben wir bereits unsere Mitglieder vorab darüber informiert, dass wir bei unseren Gesprächen mit dem Bundesverband der Öffentlichen Banken (VÖB) über eine neue Entgeltordnung an einem Punkt angekommen sind, wo eine Denkpause notwendig erscheint. Deshalb haben die Sozialpartner beschlossen, die Verhandlungen zu unterbrechen und sie zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt wiederaufzunehmen.

Wir sind der Meinung, dass bei einem System, das über Jahrzehnte tragen soll, das transparent sein soll und das den veränderten Anforderungen an die moderne Arbeitswelt gerecht werden soll, auf jeden Fall Qualität vor Schnelligkeit geht.

Dies bedeutet auch, dass wir die noch offenen Punkte sorgfältig bewerten und diskutieren und mit dem VÖB erst dann erneut sprechen, wenn dieser dazu ebenfalls eine einheitliche Sicht entwickelt hat.

Was bedeutet die Verhandlungsunterbrechung für Sie als Tarifbeschäftigte*r?
Für Sie ändert sich in der Praxis nichts. Die Tarifbindung und Tariftabelle bleibt weiterhin die Grundlage für Ihre Eingruppierung, da für diese Tarifverhandlungen der Tarifvertrag nicht gekündigt wurde.

Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde bei vollem Lohnausgleich zum 01.01.24
Ein weiteres Thema, das aus dem letzten Abschluss noch umzusetzen ist, betrifft die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf dann 38 Stunden/Woche* ab dem 01.01.2024 bei vollem Lohnausgleich.

Wie im Tarifabschluss festgelegt wollen wir auf jeden Fall sicherstellen, dass die Beschäftigten eine echte Wahlmöglichkeit haben, wie diese Verkürzung umgesetzt wird.

12 Minuten weniger pro Arbeitstag zu arbeiten, kann eine Option sein. Wir finden aber, dass echte Entlastung viel besser zu realisieren ist, wenn die Mitarbeitenden auch die Chance haben, bis zu sieben Tage pro Jahr zusätzlich frei zu haben.

Eine Möglichkeit zur Auszahlung bzw. dem Abgelten der Arbeitszeitverkürzung als jährliche Einmalzahlungen oder monatliche Gehaltszahlung sieht der Flächentarifvertrag nicht vor. Der Versuch der Arbeitgeber einzelner Institute, dies betrieblich durchzusetzen ist tarifwidrig und damit rechtlich unzulässig. Wir sind überzeugt davon, dass die Arbeitszeitverkürzung ein wichtiger Baustein für die Entlastung und Attraktivität unserer Branche ist.

Dort, wo es berechtigte Interessen von Beschäftigtenseite gibt, ein Wahlrecht zwischen mehr Freizeit und mehr Geld zu ermöglichen, muss dies im Rahmen einer Anpassung des Flächentarifvertrages oder durch Haustarifvertrag erfolgen.

Was steht noch an?
Zum 01.07.2023 steigen die Gehälter um weitere 2,0%.

Damit wir in der kommenden Tarifrunde im Jahr 2024 höhere Abschlüsse erzielen und Ihre Bedürfnisse noch besser umsetzen können, braucht es auch im kommenden Jahr eine engagierte Tarifrunde mit vielen Aktiven in den Betrieben. Wir werden in Kürze die Befragung der Belegschaften beginnen und bitten Sie schon heute, sich die Zeit dafür zu nehmen und sich zu beteiligen.

Nur gemeinsam sind wir stark.
Wir für Tarif.
Auch 2024

Diese Tarifinfo gibt es hier auch zum Herunterladen und Verteilen.

AUFGEBEN WAR KEINE OPTION: Nach zwei Jahren Tarifvertrag bei der ComTS!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vor mehr als zwei Jahren haben sich die Beschäftigten in den ComTS Gesellschaften West und Mitte auf den Weg zu einem Tarifvertrag – und damit zu wertschätzenden Arbeitsbedingungen – gemacht. Später sind dann auch die Gesellschaften Rhein-Ruhr, Ost und Nord dazugestoßen. Es galt, nicht nur die Belegschaften in ver.di zu organisieren, sondern es mussten auch sehr viele Schwierigkeiten bewältigt und Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Der Vorstand der AG war anfangs strikt gegen tarifvertraglich geregelte Arbeitsbedingungen in seinen eigenen Tochtergesellschaften. Auch in den Belegschaften selbst gab es Zweifel, ob dies möglich und nicht sogar gefährlich für die Zukunft der Arbeitsplätze sein könnte. Die Geschäftsführungen haben sich jedenfalls lange Zeit viel Mühe gegeben, diese Angst zu nähren.

Nichts davon hat unsere Aktiven verzagen lassen. Sie haben Tarifkommissionen gewählt, Mitglieder organisiert und schließlich zu Aktionen aufgerufen. Diese mündeten in einer Streikwelle, die schließlich im Spätsommer letzten Jahres zu einer flächendeckenden Bewegung wurde. Dabei haben die Betriebsräte und Aktiven aus der Commerzbank AG immer lauter und immer nachdrücklicher ihre Unterstützung und Solidarität für die Streikenden in den ComTS Gesellschaften zum Ausdruck gebracht. Im November 2022 haben sie mit einer beeindruckenden öffentlichen Aktion endlich Tarifverhandlungen für die ComTS mit durchgesetzt.

Der Mut, die Entschlossenheit und das Engagement der ComTS Belegschaften haben dazu geführt, dass wir seit dem 16.02.2023 mit den Arbeitgebern zu echten Tarifverhandlungen zusammengesessen haben. Nun sind wir nach drei Verhandlungsterminen und sechs Wochen ernsthafter Gespräche zu einem Ergebnis gekommen!

Ab dem 01.07.2023 wird es einen Tarifvertrag für alle Standorte und die kompletten Belegschaften der ComTS geben! Versprochen, gehalten!

Wir hatten versprochen, dass wir so lange kämpfen, bis Abrufverträge, sachgrundlose Befristungen und nicht planbare Arbeitszeiten der Vergangenheit angehören. Das haben wir erreicht!

Wir hatten versprochen, dass die Arbeitsbedingungen der AG in Zukunft in weiten Teilen auch in der ComTS gelten werden. Das haben wir erreicht!

Ab Juli gelten folgende Arbeitsregelungen:

  • die 39-Stunden-Woche,
  • die fünf Tage-Woche,
  • 30 Tage Urlaub im Jahr,
  • die beiden „Bankfeiertage“ am 24./31.12.,
  • Samstagsarbeit ist freiwillig,
  • Zuschläge und Zulagen, Freistellungskriterien und vieles mehr. Details bekommt ihr schnellstmöglich in Teams-Sitzungen, Betriebsgruppenveranstaltungen und Veröffentlichungen.
  • Ein Krankengeldzuschuss gestaffelt anhand der Betriebszugehörigkeit und
  • Anpassung der Ausbildungsvergütungen analog zur Bank.

Wir hatten versprochen, dass sich die Entgelte verbessern werden und es mehr Respekt für Eure Leistung geben wird. Das haben wir erreicht!

Folgende Entgeltregelungen haben wir durchgesetzt:

2023

  • Der Mindestlohn in der ComTS beträgt zukünftig 14 Euro.

Ab Juli steigen die Gehälter um 10-14%, dazu gibt es eine Inflationsausgleichsprämie
von 500 Euro (netto). Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 700 Euro (brutto).

2024

  • Im April wird es eine Einmalzahlung von 600 Euro (brutto) pro Kopf geben, also unabhängig von der individuellen Arbeitszeit.
  • Im Juli gibt es dann weitere 500 Euro Inflationsausgleichsprämie (netto) pro Kopf.
  • Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 800 Euro (brutto).

2025

  • Die Tariferhöhungen des privaten Bankgewerbes inklusive möglicher Einmalzahlungen werden 2025 auch in der ComTS bezahlt. Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 1.000 Euro (brutto).
  • Für Euren Einsatz: 150 € zusätzliches Urlaubsgeld

Und dann werden wir weiterverhandeln und weitere Verbesserungen erreichen!

Deshalb: Mitgliedschaft lohnt sich! Gemeinsam können wir alles schaffen. Wir sind es nämlich wert!

Im Namen eurer ver.di Tarifkommission
Freddy und Stefan

Diese Tarifinfo gibt es hier auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen.

Einigung in der Tarifrunde KEBA 2023 erzielt! Gehälter steigen um 19,1%!

Nach zähen Verhandlungen und mehreren Warnstreiks konnten wir mit der KEBA eine Einigung erzielen. Sowohl die Gehälter, also auch die Jahressonderzahlung steigen deutlich.

Hier findet Ihr die Einigung im Detail:

  • Alle Beschäftigten erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro.
  • Am 01.05.2023 werden die aktuellen Tabellen in einzelnen Stufen angepasst und dann um 16,1% erhöht. Am 01.05.2024 erfolgt eine weitere Erhöhung um 3%.
  • Die Jahressonderzahlungen werden 2023 auf 500 Euro und 2024 auf 750 Euro erhöht.
  • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 01.01.2023 – 31.12.2024 (24 Monate).

So werden die Vergütungstabellen aussehen:

Ab 01.05.2023

VGStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5
12.300,082.328,83
22.404,832.462,332.535,00
32.597,502.649,922.717,502.780,08
42.842,582.910,172.981,173.053,833.126,50
53.270,173.413,833.559,173.702,753.848,17

Ab 01.05.2024

VGStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5
12.369,422.398,08
22.475,832.536,672.611,08
32.675,252.729,332.798,672.862,83
42.927,082.996,333.070,753.145,083.219,42
53.368,173.516,923.665,583.814,333.963,08

Ab dem 5. April bis zum 14. April haben die ver.di-Mitglieder nun die Möglichkeit an einer Mitgliederbefragung teilzunehmen.

Die diesjährigen Tarifverhandlungen waren geprägt von einer außerordentlich hohen Inflation und vom starken Willen der Beschäftigten, auf Augenhöhe mit allen Kolleginnen und Kollegen im Bereich Operations vergütet zu werden. In beiden Bereichen konnten wir mit dem vorliegenden Ergebnis einen gewaltigen Schritt nach vorne machen.

Das ist ausschließlich den Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die sich stark gemacht haben und in Gesprächen und bei Streikmaßnahmen engagiert dabei waren. Wir, das ver.di-Verhandlungsteam, haben großen Respekt vor Eurem Mut und Eurem Engagement!

Abschließend möchten wir alle Beschäftigten, die bis heute noch kein ver.di-Mitglied sind, erneut motivieren Mitglied zu werden. Wie Ihr seht: Gemeinsam geht mehr – deutlich mehr! Es wird nicht die letzte Tarifverhandlung gewesen sein, in der wir gemeinsam stark sein müssen. Es lohnt sich also weiterhin Mitglied zu werden und auch Mitglied zu bleiben.

Unser aktuelles Flugblatt steht hier zum Download zur Verfügung.

Euer ver.di Verhandlungsteam

Angelika, Iris, Nicole, Kevin und Tillmann

Wochenrückblick: Ein weiteres „Sparkassenopfer“ ist mit uns nicht zu machen!

Vor der dritten Verhandlungsrunde haben wir noch einmal ein starkes Zeichen gesetzt!

Tausende Sparkassenkolleg*innen (nicht nur) aus Aachen, Bremen, Gelsenkirchen, Halle, Hamburg, Hamm, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln , Mönchengladbach, Stuttgart, Ulm, Witten waren auf der Straße und haben lautstark deutlich gemacht, dass ein weiteres Sparkassenopfer mit uns nicht zu machen ist.

Wir sind gespannt, ob das die Arbeitgeber verstanden haben!

Am nächsten Montag geht es noch mal richtig zur Sache, bundesweit sind vor allem die Kolleginnen und Kollegen an den Flughäfen, den kommunalen ÖPNV-Betrieben, den kommunalen Häfen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum Streik aufgerufen.

Es geht darum dass der Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre nicht nur ausgeglichen wird, sondern auch darum, dass kein weiterer durch einen neuen Tarifabschluss dazukommt.

Wir stehen solidarisch hinter diesem Streik – Zusammen geht mehr!
Hier gibt es weitere Infos zum „Megastreik“

Und hier kommt der Rückblick auf eine unglaubliche Streikwoche der Sparkassen:

Streiks in Karlsruhe: Wir lassen uns nicht spalten!

Zahlreiche Kolleg*innen der Sparkassen Pforzheim Calw, Karlsruhe, Baden-Baden Gaggenau und Rastatt Gernsbach haben sich heute am bezirksweiten Streiktag in Karlsruhe beteiligt. Auf der Kundgebung mit ca. 3000 Teilnehmer*innen gab es mehr Sparkassenplakate als je zuvor.

In der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau waren nur noch eine Filiale und ein paar wenige Abteilungen geöffnet. Bei der Sparkasse Pforzheim Calw waren 15 Filialen geschlossen und wir mussten noch einen Bus für die Kolleg*innen in Mühlacker organisieren, die ihr gesamtes Geschäftsgebiet bestreikt haben.

Und alle waren sich einig, die Sparkassenarbeitgeber haben sie mit ihrem respektlosen Verhalten auf die Straße getrieben. Das Signal aus Karlsruhe ist deutlich. Wir lassen uns nicht spalten. Sparkassenbeschäftigte sind keine Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse!

Bremen: 7000 Streikende haben keine Geduld mehr!

Peter Schinke spricht heute für die Sparkassenbeschäftigten auf unserer unglaublichen großen Streikveranstaltung in Bremen. 7000 Streikende haben keine Geduld mehr sich schlechte Angebote seitens der Arbeitgeberseite anzuhören. Deshalb jetzt: 10,5%, mind. 500€. Der öffentliche Dienst ist es wert!

Stuttgart: Ein Streiktag, der es in sich hatte!

Das war ein sehr starker Streiktag in Stuttgart mit der Kreissparkasse Ludwigsburg und der Kreissparkasse Waiblingen! Sogar so stark, dass jemand das Starkstromkabel durchgeschnitten hat! Aber ver.di hat schnell für Abhilfe gesorgt und dem Boykott keine Chance gegeben!