Um die finanziellen Belastungen der Beschäftigten in den öffentlichen Banken und Sparkassen einzudämmen, fordern wir seit Anfang September einen Ausgleich durch die Arbeitgeber: das sogenannte Energiegeld.
Wir fordern 1.500 Euro in diesem Jahr und weitere 1.500 Euro in 2023 als Einmalzahlungen.
In der privaten Bankenbranche haben bereits einige Unternehmen unseren Forderungen nachgegeben und auch bei der Hamburger Sparkasse und der Landesbank Baden-Württemberg wurde ein Energiegeld vereinbart.
Am 28. September haben ver.di und der Verband der öffentlichen Banken (VÖB) die Verhandlungen für eine neue Entgeltstruktur aufgenommen. Sowohl die Arbeitgeberseite als auch wir als ver.di sehen einen grundsätzlichen Modernisierungsbedarf. An vielen Stellen ist das jetzige Entgeltsystem nicht mehr zeitgemäß. In der Praxis wird es immer schwerer, eine faire Eingruppierung von neuen Tätigkeitsbildern vorzunehmen.
Worum geht es genau?
Neben den prozentualen Steigerungen durch die Tariferhöhungen im Rahmen von Entgeltrunden sind der Aufbau und die Spielregeln für den Aufstieg im Rahmen einer Entgeltstruktur die wichtigsten Faktoren für finanzielle Aufstiege während des Berufslebens. Diese sollen im Rahmen der allgemeinen Modernisierung des Tarifvertragswerkes überarbeitet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Thema der Berufsjahresstaffelung.
Im letzten Jahr wollte der VÖB im Rahmen der Tarifverhandlungen einen Wegfall der Berufsjahresstaffelung durchsetzen. Auch jetzt hat die Arbeitgeberseite signalisiert, dass sie eine Überarbeitung der jetzigen garantierten Berufsjahressystematik hin zu einem stärkeren leistungsbezogenen System anstreben, ohne diese Vorstellungen weiter zu konkretisieren. Wir haben deutlich gemacht, dass mit uns ein Wegfall von sicheren finanziellen Entwicklungsperspektiven nicht zu machen ist.
Was fordern wir als ver.di genau?
Wir als ver.di wollen die Eingruppierungssystematik modernisieren und damit stärken. Insbesondere setzen wir uns dafür ein, dass:
eine strukturelle Abwertung und damit die strukturelle Verschlechterung von Gehältern verhindert wird.
im neuen Entgeltsystem niemand weniger Geld verdient als bisher.
es klare und transparente Regeln für die zukünftige Eingruppierung gibt.
der Tarifbereich ausgeweitet wird. Wir streben an, dass Beschäftigte bis 100.000 Euro Jahresgehalt zukünftig von Tariferhöhungen und den weiteren Regelungen des Tarifvertrages profitieren.
die Möglichkeit für finanzielle Aufstiege in der Entgeltstruktur auch jenseits der Übernahme von Führungsfunktionen verbessert werden.
die Anforderungen unserer modernen Arbeitswelt (insbesondere bei Aspekten wie der Arbeit mit Kunden*innen, der eigenständigen Organisation, Arbeit in Projektkontexten und Zunahme an Verantwortung bei normalen Beschäftigten im Rahmen von flacheren Hierarchien etc.) stärker als bisher in der Einwertung und damit Bezahlung von Tätigkeiten berücksichtigt werden
Wie geht es weiter?
Für November und Dezember sind weitere Termine zu diesem Thema verabredet. Ziel ist es, die neue Entgeltstruktur noch vor der regulären Tarifrunde 2024 einzuführen.
ver.di fordert Energiegeld für die Beschäftigten in der Bankenbranche
Wir wissen natürlich, statt einer zukünftigen Entgeltstruktur steht in den nächsten Monaten für die meisten Kollegen*innen in der Bankenbranche vor allem Frage im Vordergrund, wie man finanziell über die Runden kommt. Denn die stark gestiegene und lang anhaltende Inflation und insbesondere die steigenden Preise für Lebensmittel und für Energie machen vielen Beschäftigten zu schaffen. Schließlich gibt es in der Bankenbranche nicht nur Spitzenverdiener*inen, sondern vor allem viele Beschäftigte mit mittleren, aber auch niedrigen Einkommen. Für die wird es jetzt finanziell richtig eng.
Deshalb machen wir uns als ver.di aktuell in der Bankenbranche für eine kurzfristige Entlastung in Form eines Energiegeldes als Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro in diesem Jahr und im nächsten Jahr stark. Dies wurde auch im Rahmen des Verhandlungstermins angesprochen. Diese Diskussion muss jetzt in den einzelnen Häusern vor Ort aufgegriffen und weiter vorangetrieben werden, damit sich hier zeitnah etwas bewegt.
In diesen herausfordernden Zeiten verschafft das den Beschäftigten in den öffentlichen Banken etwas Luft: Am 01. Juli 2022 tritt die erste Stufe des Tarifabschlusses von 3,0 Prozent in Kraft.
Mit Blick auf die anhaltend hohe Inflation können und wollen wir leider nicht von Gehaltssteigerung sprechen. Zusammen mit den anderen Stufen und Einmalzahlungen trägt das Gesamtpaket aber zur spürbaren Entlastung bei.
Das war und ist nur möglich, weil wir gemeinsam mit viel Engagement und Durchhaltevermögen einen Abschluss erkämpft haben. Denn zur Erinnerung: In neun langen Monaten haben wir nach harten und intensiven Verhandlungen, begleitet durch zahlreiche Streiks und Aktionen, ein wertschätzendes Gesamtpaket durchgesetzt.
Und es geht weiter: Aktuell sind wir in Gesprächen über eine neue Entgeltstruktur und eine erweiterte Gehaltstabelle sowie zu mobilen Endgeräten für Nachwuchskräfte. Hierzu halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden.
Damit wird das Verhandlungsergebnis nun umgesetzt:
Gehaltserhöhung in zwei Schritten: 3,0 Prozent zum 1. Juli 2022, weitere 2,0 Prozent zum 1. Juli 2023
Einmalzahlung von insgesamt 1.050 Euro unter Anrechnung der größtenteils als Coronaprämie bereits gewährten 750 Euro Einmalzahlung, dazu eine weitere Zahlung von 300 Euro
Anspruch auf bis zu 40 Prozent mobile Arbeit
Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde bei vollem Lohnausgleich ab dem 1. Januar 2024 auf 38 Stunden. Das entspricht einer linearen Erhöhung von 2,56 Prozent. Die reduzierte Zeit soll auch in ganzen Tagen genommen werden können.
Laufzeit bis 31. Mai 2024
Die tarifvertraglichen Freistellungsgrundlagen in § 16 Abs. 3 (z. B. bei Geburt eines Kindes) wurden erweitert. Die dort geregelten Ansprüche sind künftig nicht mehr an den rechtlichen Status der Ehe gebunden, sondern können für alle Partnerschaftsformen in Anspruch genommen werden.
Wir haben probeweise vereinbart, dass Beschäftigte freiwillig bis 21 Uhr arbeiten können (in diesem Fall entfallen die Nachtarbeitszuschläge) – befristet für die kommenden eineinhalb Jahre. In der Zeit von 20 bis 21 Uhr dürfen aber keine Kundentermine stattfinden.
Erstmals wurde auch die Möglichkeit zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen zum Zwecke der nachhaltigen Mobilität tarifvertraglich geregelt. Das schließt das sogenannte Fahrradleasing mit ein. Die Arbeitgeberseite soll dazu in den Unternehmen einen entsprechenden Zuschuss vereinbaren.
Das Gesamtpaket ist sehr respektabel. Beim Gehalt war schlicht nicht mehr machbar, auch wenn das gerade jetzt gut und wichtig gewesen wäre.
Gabriele Spahl, Bayerische Landesbank, Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission
Tarifrunde 2021/2022: Ein Rückblick von Lukas Krüger, Landesbank Baden-Württemberg
Corona Sonderzahlung: Ein heterogenes Bild von Gabriele Spahl, BayernLB Nürnberg
Die Zeiten ändern sich – Streik in der NRW.BANK von Thomas Kiefer, NRW.BANK Düsseldorf
Krieg in der Ukraine: Anteilnahme und Streik – geht! von Stefan Wittmann, ver.di
Aufsichtsratswahlen im BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a.G.: Das ist die ver.di Liste von Gabriele Spahl, BayernLB Nürnberg und Bettina Kies-Hartmann, Landesbank Baden-Württemberg Stuttgart
83,5 Prozent der ver.di-Mitglieder bei den öffentlichen Banken stimmen für eine Annahme des Tarifergebnisses.
In den vergangenen beiden Wochen hatten die ver.di-Mitglieder der öffentlichen Banken die Möglichkeit, über das Verhandlungsergebnis abzustimmen. Denn bei ver.di gilt: wir engagieren uns gemeinsam und wir entscheiden gemeinsam.
Jetzt steht das Ergebnis fest: 83,5 Prozent der Mitglieder stimmten für die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Damit können die neuen Tarifverträge unterzeichnet werden.
Damit wird das Verhandlungsergebnis nun umgesetzt:
Gehaltserhöhung in zwei Schritten: 3,0 Prozent zum 1. Juli 2022, weitere 2,0 Prozent zum 1. Juli 2023
Einmalzahlung von insgesamt 1.050 Euro unter Anrechnung der größtenteils als Coronaprämie bereits gewährten 750 Euro Einmalzahlung, dazu eine weitere Zahlung von 300 Euro
Anspruch auf bis zu 40 Prozent mobile Arbeit
Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde bei vollem Lohnausgleich ab dem 1. Januar 2024 auf 38 Stunden. Das entspricht einer linearen Erhöhung von 2,56 Prozent. Die reduzierte Zeit soll auch in ganzen Tagen genommen werden können.
Laufzeit bis 31. Mai 2024
Die tarifvertraglichen Freistellungsgrundlagen in § 16 Abs. 3 (z. B. bei Geburt eines Kindes) wurden erweitert. Die dort geregelten Ansprüche sind künftig nicht mehr an den rechtlichen Status der Ehe gebunden, sondern können für alle Partnerschaftsformen in Anspruch genommen werden.
Wir haben probeweise vereinbart, dass Beschäftigte freiwillig bis 21 Uhr arbeiten können (in diesem Fall entfallen die Nachtarbeitszuschläge) – befristet für die kommenden eineinhalb Jahre. In der Zeit von 20 bis 21 Uhr dürfen aber keine Kundentermine stattfinden.
Erstmals wurde auch die Möglichkeit zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen zum Zwecke der nachhaltigen Mobilität tarifvertraglich geregelt. Das schließt das sogenannte Fahrradleasing mit ein. Die Arbeitgeberseite soll dazu in den Unternehmen einen entsprechenden Zuschuss vereinbaren.
Die große Zustimmung zeigt, dass das Verhandlungsergebnis zurecht auf große Akzeptanz stößt. Die vereinbarten Gehaltssteigerungen schaffen in diesen Zeiten eine wichtige finanzielle Entlastung. Hinzu kommen wichtige Regelungen zum mobilen Arbeiten, zur Freistellung und zur Arbeitszeitverkürzung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ein Erfolg, an dem viele aktive ver.di-Mitglieder einen Anteil haben.
Jan Duscheck, ver.di-Verhandlungsführer öffentliche Banken
Am 31. März 2022 ist es endlich gelungen: Nach sechs Verhandlungsrunden für die Beschäftigten der öffentlich-rechtlichen Banken haben wir in unsicheren Zeiten einen angemessenen Tarifabschluss ausgehandelt!
In den vielen Streikaktionen der letzten Wochen hatten die Beschäftigten deutlich klargemacht, was sie vom bisherigen Angebot der Arbeitgeberseite halten.
Die ver.di-Tarifkommission und auch der Arbeitgeberverband VÖB waren am 31. März angetreten, um endlich einen Abschluss zu erzielen. In der fünften Tarifrunde hatten die Arbeitgeber noch ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Dieses sah nur eine lineare Erhöhung des Gehalts vor. Wir haben nun in der sechsten Verhandlungsrunde mit Nachdruck gefordert, dass es sowohl 2022 als auch 2023 eine Erhöhung geben muss. Und mit dem Rückenwind der vielen Streikaktionen konnten wir dazu nun eine Einigung erzielen!
Das Verhandlungsergebnis im Überblick:
Gehaltserhöhung in zwei Schritten: 3,0 Prozent zum 1. Juli 2022, weitere 2,0 Prozent zum 1. Juli 2023
Einmalzahlung von insgesamt 1.050 Euro unter Anrechnung der größtenteils als Coronaprämie bereits gewährten 750 Euro Einmalzahlung, dazu eine weitere Zahlung von 300 Euro
Anspruch auf bis zu 40 Prozent mobile Arbeit
Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde bei vollem Lohnausgleich
ab dem 1. Januar 2024 auf 38 Stunden (das entspricht einer linearen Erhöhung von 2,56 Prozent); diese soll auch in ganzen Tagen genommen werden können.
Laufzeit bis 31. Mai 2024
Die zwei prozentualen Steigerungen, die Einmalzahlung und die Verkürzung der Wochenarbeitszeit bilden ein respektables Gesamtpaket.
Christiane Kutil-Bleibaum, Mitglied der Verhandlungskommission, Helaba Düsseldorf
Modernisierungen erfolgreich durchgesetzt
Die tarifvertraglichen Freistellungsgrundlagen in § 16 Abs. 3 (z. B. bei Geburt eines Kindes) wurden erweitert. Die dort geregelten Ansprüche sind künftig nicht mehr an den rechtlichen Status der Ehe gebunden, sondern können für alle Partnerschaftsformen in Anspruch genommen werden.
Wichtig war uns außerdem, die Verschiebung der Nachtarbeitszeit auf 22 Uhr abzuwehren. Hier haben wir nun vereinbart, dass Beschäftigte freiwillig bis 21 Uhr arbeiten können – befristet für die kommenden eineinhalb Jahre. In der Zeit von 20 bis 21 Uhr dürfen aber keine Kundentermine stattfinden.
Weiterhin haben wir die Ausweitung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen verhindert.
Erstmals wurde auch die Möglichkeit zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen zum Zwecke der nachhaltigen Mobilität tarifvertraglich geregelt. Das schließt das sogenannte Fahrradleasing mit ein. Die Arbeitgeberseite soll dazu in den Unternehmen einen entsprechenden Zuschuss vereinbaren.
Unser gutes Ergebnis wird noch wertvoller angesichts des sich ständig verändernden wirtschaftlichen und politischen Umfelds während der gesamten Tarifrunde.
Markus Geis, Mitglied der Verhandlungskommission, Nassauische Sparkasse
Bereits im Sommer des letzten Jahres konnten wir zudem einen Tarifvertrag für die Nachwuchskräfte der öffentlichen Banken abschließen. Hier erhöhen sich die Ausbildungsvergütungen in zwei Stufen um insgesamt 110 Euro. Außerdem gibt es eine Regelung für eine verbindliche Übernahme.
Ohne den Druck auf der Straße wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen!
Die ersten eigenständigen Verhandlungen mit dem VÖB waren langwierig und bisweilen schwierig. Im neunmonatigen Verlauf gab es mehrere Aktions- und Streikwellen.
Ursprünglich, zum Beginn der Tarifrunde, wollte uns der Arbeitgeberverband gar kein Gehaltsangebot machen, wenn wir nicht vorher einer neuen Entgeltstruktur zugestimmt hätten – inklusive der Abschaffung der Berufsjahre. Und als wir endlich ein Angebot bekamen, beinhaltete es nur eine lineare Stufe, eine kleine Einmalzahlung und zwei einmalig freie Tage.
Engagierte Gewerkschafter*innen erreichen vorzeigbare Ergebnisse. Das aktuelle Tarifergebnis ist der eindrückliche Beleg dafür!
Gabriele Spahl, Mitglied der Verhandlungskommission, BayernLB Nürnberg
Warum sich der VÖB am Ende so fundamental bewegt hat? Weil die Beschäftigten mit einer nie da gewesenen Streikbeteiligung in den letzten Monaten klargemacht haben, wie wichtig ihnen ihr Tarifvertrag ist und dass sie ein wertschätzendes Angebot verdienen.
Wir haben mit dieser Tarifrunde bewiesen, was engagierte Gewerkschafter*innen gemeinsam bewirken können!
Nach neunmonatigen Verhandlungen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Beschäftigten der öffentlichen Banken in der sechsten Verhandlungsrunde am Abend des 31. März 2022 einen Tarifabschluss erzielt.
„Das Ergebnis ist ordentlich und hart erkämpft und kann sich vor dem Hintergrund der Pandemie und der schwierigen Lage in Europa, verursacht durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, mehr als sehen lassen!“
Christoph Schmitz, für das Bankenwesen verantwortliches Mitglied im ver.di-Bundesvorstand
Der Abschluss zwischen der ver.di und dem Verband der öffentlichen Banken (VÖB) sieht zusätzlich zu der bereits im März gewährten Einmalzahlung von 750 Euro eine weitere Einmalzahlung von 300 Euro im April vor, 3,0 Prozent Gehaltserhöhung ab 1. Juli 2022 und weitere 2,0 Prozent zum 1. Juli 2023. Darüber hinaus wird die Arbeitszeit ab Januar 2024 wöchentlich um eine Stunde auf 38 Stunden verkürzt. Zudem erhalten die Beschäftigten einen tariflichen Anspruch, bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten zu können. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 35 Monate, bis zum 31. Mai 2024.
„Dieses Ergebnis ist nach sehr harten und langwierigen Verhandlungen erzielt worden und dazu hat sicherlich der Druck durch die vielen Streiks, in die die Beschäftigten zuvor getreten waren, beigetragen. Auch deshalb hat sich die Arbeitgeberseite am Ende auf uns zubewegt.“
ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck nach der Verhandlungsrunde
ver.di war mit der Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer sozialen Komponente von 150 Euro sowie einem Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und einer Regelung zur mobilen Arbeit in die Tarifverhandlungen gegangen.
Über 300 Streikteilnehmer in Hannover. Temperaturen im einstelligen Bereich, graue Himmel und sogar einzelne Schneeflocken wurden gesichtet. Das alles konnte die Teilnehmer nicht abhalten vor den anstehenden Verhandlungsrunden, den Druck auf die Arbeitgeber heute nochmal zu erhöht.
Nach einer ersten Kundgebung auf dem Georgsplatz sind die Streikenden in einem Demonstrationszug durch Hannovers Innenstand vorbei an der Nord LB, der VGH und der Commerzbank gezogen. Dabei haben Sie Ihren Forderungen immer wieder lautstark Nachdruck verliehen. Durchgefroren aber mit guter Laune haben wir dann den Goseriedeplatz vor den ver.di Höfen erreicht. Dort gab es dann die Abschlusskundgebung aber auch Bratwurst und Heißgetränken zum durchwärmen.
Trotz Hamburger Schietwedder haben 500 Kolleginnen und Kollegen auf der Straße deutlich gemacht, was sie von den Schiet-Angeboten der Arbeitgeber halten!
Insgesamt waren Beschäftigte aus 3 Tarifbereichen (öffentliche Banken, private Banken und Versicherungen) zum Warnstreik aufgerufen, die sich in der gleichen Situation befinden: kein anständiges Gehaltsangebot, keine Wertschätzung und keine Weiterentwicklung der Tarifverträge in Richtung mobile Arbeit oder Entlastung.
Durch die zusätzlich hohe Beteiligung von Beschäftigten im Homeoffice, kam es unter anderem zu geschlossen Filialen, eingeschränktem Service im Front- und Backoffice und auch die Versorgung der Haspa Geldautomaten konnte bisher nur durch Gegenmaßnahmen aufrecht erhalten bleiben.
Wir erwarten, dass der Arbeitgeberverband öffentliche Banken, in der nun heutigen 6. Verhandlungsrunde, ein angemessenes Angebot vorlegt, dass der Arbeit der Beschäftigten Rechnung trägt!
Wir erwarten, dass der Arbeitgeberverband der Versicherungen, in der morgigen 3. Verhandlungsrunde am 1.4., ernsthafte Verhandlungen mit ver.di führt und ihre Beschäftigten nicht, in diesen unruhigen Zeiten von Inflation und Ukraine-Krieg, weitere Monate lang hängen lässt.
Wir erwarten, dass der Arbeitgeberverband der privaten Banken, endlich wieder an den Verhandlungstisch zurückkommt und Verantwortung für ihre Beschäftigten übernimmt!
Wenn nicht, die Hamburger sind Schietwedder gewohnt!
Zur Unterstützung der Tarifkommission für die Tarifrunde der öffentlichen Banken in Frankfurt am Main gab es heute eine Streikaktion vor dem Verhandlungshotel. Die Tarifkommission hat sich heute Vormittag zur Vorberatung zusammengefunden.
Um 11:00 Uhr gings los! Sobald es etwas zu berichten gibt, melden wir uns! Bis dahin wünschen wir der Tarifkommission Kraft und Durchhaltevermögen für die Verhandlungen!