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Immer dasselbe!

Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der KEBA starten ohne Angebot der Arbeitgeberseite!

Am 12. Januar fand die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der KEBA statt. Im Mittelpunkt dieser ersten Verhandlungsrunde standen unsere Forderungen:

  1. Kein Stundenlohn unter 15 Euro!
    Erhöhung der ersten Stufe der Vergütungsgruppe 1 auf 15 Euro. Alle weiteren Stufen und Vergütungsgruppen bauen dann logisch darauf auf.
  2. Einführung eines 13. Gehalts!
    Die jährliche Sonderzahlung in Höhe von 350 Euro wird auf ein volles 13. Gehalt aufgebaut.

Nach der Präsentation und Argumentation haben wir ein erstes Angebot der KEBA-Geschäftsführung eingefordert. Die Arbeitgeberseite erklärte jedoch, dass sie sich im Moment nicht in der Lage sieht, ein Angebot vorzulegen und begründete dies mit offenen Fragen zu unseren Forderungen.

Eine erste Reaktion zu unseren Forderungen wurde uns aber präsentiert. Zwar sei die Arbeitgeberseite dazu bereit die Gehälter der Beschäftigten angemessen zu erhöhen, von unserer Forderung seien sie aber sehr weit entfernt. Erhöhungen in diesem Ausmaß würden das Geschäftsmodell der KEBA „billig zu produzieren“ in Frage stellen. „Schließlich bearbeiten die Beschäftigten der KEBA auch nur die einfachsten Fälle“, so die Arbeitgeberseite in diesem Zusammenhang.

Wir bleiben dabei: Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit für alle Beschäftigten im Bereich Operations!

Dazu gehört nun auch endlich eine ordentliche Gehaltsanpassung in der KEBA! Die Preise für Lebensmittel und Energie gehen durch die Decke. Das Einkommen reicht für viele Kolleginnen und Kollegen einfach nicht mehr aus, um die notwendigsten Dinge zu bezahlen. Wann, wenn nicht jetzt, ist der perfekte Zeitpunkt, die Bezahlung der Beschäftigten nachhaltig aufzuwerten?

Zu guter Letzt haben wir darauf hingewiesen, dass wir die Verhandlungen schnell zu einem Ergebnis führen wollen, da die Beschäftigten jetzt auf mehr finanzielle Mittel angewiesen sind. Die Arbeitgeberseite ist jedoch der Auffassung, dass die ausgezahlte Inflationsausgleichsprämie fürs Erste ausreicht. Diese Ansicht teilen wir natürlich nicht!

Nach der ersten Verhandlungsrunde wird deutlich: Auch 2023 werden wir mit reinen Argumenten am Verhandungstisch keine guten Gehaltserhöhungen durchsetzen können. Wer eine gute und angemessene Gehaltserhöhung für gerecht hält, muss Verantwortung übernehmen und persönlich dazu beitragen, die ver.di-Tarifkommission handlungs- und durchsetzungsfähig zu machen. Das geht nur mit einer ver.di-Mitgliedschaft und der Beteiligung an Aktionen im Betrieb.

Daher zählt ab jetzt umso mehr: Werdet ver.di-Mitglied und stärkt gemeinsam mit Euren Kolleginnen und Kollegen die Verhandlungsposition Eurer Gewerkschaft: www.mitglied-werden.verdi.de

Euer ver.di-Verhandlungsteam
Angelika Kuniczewski, Iris Hansen, Nicole Hohndorf, Kevin Voß und Tillmann Kubitz

Hier gibt es diese Tarifinfo auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen.

Energiegeld für die Beschäftigten

Energiegeld

Foto: alexraths, depositphotos.com

Seit September fordern wir für die Beschäftigten in der privaten Bankenbranche eine Einmalzahlung für die hohen Energiekosten aufgrund der Inflation, das sogenannte Energiegeld. Bei einigen Instituten konnten wir diese Forderung bereits durchsetzen.

Deutsche Bank AG
Die Deutsche Bank AG will allen Tarifbeschäftigten im Konzern, auch den verbeamteten Kolleginnen und Kollegen, mit der Gehaltszahlung im Dezember in Höhe von 1.500 Euro zahlen.

Dazu zählen auch die Beschäftigten in den Servicegesellschaften, wie z. B. BCB, DB Direkt, KEBA, PB Direkt, PCC Services, HRS, sowie die der Postbank Filialvertrieb AG.

Mehr Informationen dazu bei der Deutschen Bank finden sich hier

Commerzbank AG
Bei der Commerzbank AG haben sich die Betriebsräte und ver.di am 03.11.2022 auf die Auszahlung einer Inflationsausgleichprämie für die Beschäftigten im Commerzbank-Konzern geeinigt.

Im Einzelnen:

  • 2.000 Euro für alle Beschäftigten in den Servicegesellschaften (ComTS, Collegium Glashütten, CDS)
  • 1.000 Euro für die Tarifbeschäftigten der Commerzbank AG
  • 500 Euro für alle AT-Angestellten

Mehr Informationen dazu bei der Commerzbank finden sich hier

ING-Diba AG
Bei der ING-Diba AG konnten wir am 14.10.2022 im  „Tarifvertrag zum Energiekostenzuschuss“ die Zahlung eines Energiekostenzuschusses in Höhe von 1.500 € netto für Beschäftigte in Vollzeit vereinbaren.

Teilzeitbeschäftigte erhalten den Zuschuss anteilig. Wir konnten jedoch durchsetzen, dass die anteilige Zahlung mindestens 1000 € beträgt. 1000 € erhalten auch Beschäftigte, die sich am 1. November 2022 in Elternzeit befinden oder deren Arbeitsverhältnis aufgrund einer Langzeiterkrankung ruht.

Mehr Informationen dazu bei der ING-DiBa AG finden sich hier

Ohne Euch kein Wir

Foto: Alexandros Michailidis, istockphoto.com

Am 02.11.2022 haben wir erneut mit der Bank verhandelt, um endlich einen Tarifabschluss für die Beschäftigten des Santander AG Filialvertriebs zu erreichen. Die Gespräche sind nun zwar deutlich freundlicher und konstruktiver, aber leider führt das immer noch nicht zu Ergebnissen.

Energiegeld bzw. Inflationsausgleichszahlung 2022?
Fehlanzeige, dafür sei kein Budget da. Unser Hinweis darauf, dass die halbe Branche bereits zahlt und das am Jahresanfang keiner auf dem Schirm hatte und dass die Bank doch gerade dank der Filialbeschäftigten gute Ergebnisse erzielt, interessiert nicht.

38-Stunden-Woche?
Geht nicht, gibt’s nicht. Begründung: Fehlanzeige.

Altersteilzeit oder Vorruhestand?
Da die Bank offene Stellen im Vertrieb hat, geht das nicht. Finden wir nicht nur am Thema vorbei argumentiert sondern schlicht zu kurz gedacht, ändert aber erst mal nix.

Entlastung, mehr Urlaub, mobiles Arbeiten und andere Themen?
Braucht es alles nicht. Aber Fahrradleasing machen wir. Natürlich ohne Zuschuss des Arbeitgebers.

Wie man so ein attraktiver Arbeitgeber werden oder bleiben will, erschließt sich uns nicht. Wir finden Energiegeld, gute Eingruppierung, Entlastung durch mehr Urlaub oder weniger Arbeitszeit und andere Themen nach wie vor wichtig.

Sie auch? Dann wird es Zeit, uns auch mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen. Wir brauchen jetzt Ihre Hilfe, Ihre Solidarität. Nur gemeinsam bekommen wir das verändert.

Aktiv für Tarif. Damit es endlich was wird mit den guten Arbeitsbedingungen.

Diese Tarifinfo gibt es hier auch zum Herunterladen und Verteilen.

Ab August mehr Gehalt für Tarifbeschäftigte

Wippe mit Einkaufswagen und Sparschwein

Bild: pogonici, depositphotos.com

Neue Gehaltstabelle für die privaten Banken: Am 1. August 2022 tritt die erste Stufe des Tarifabschlusses von 3,0 Prozent in Kraft. In diesen herausfordernden Zeiten verschafft das den Beschäftigten etwas Luft.

Dabei waren uns zwei Punkte besonders wichtig:

Mit Blick auf die anhaltend hohe Inflation können und wollen wir leider nicht von Gehaltssteigerung sprechen. Zusammen mit der anderen Stufe von weiteren 2,0 Prozent ab dem 1. August 2023 und den Einmalzahlungen trägt das Gesamtpaket dennoch zur spürbaren Entlastung bei.

Das war und ist nur möglich, weil wir gemeinsam mit viel Engagement und Durchhaltevermögen einen Abschluss erkämpft haben. Denn zur Erinnerung: In neun langen Monaten konnten wir nach harten und intensiven Verhandlungen – begleitet durch zahlreiche Streiks und Aktionen – zumindest das vorliegende Gesamtpaket durchsetzen.

Das Ergebnis wird nun umgesetzt (Gehaltstabelle als PDF):

  • Gehaltserhöhung in zwei Schritten: 3,0 Prozent zum 1. August 2022, weitere 2,0 Prozent zum August 2023
  • Einmalzahlung von 500 Euro (bereits im April 2022) und weitere 500 Euro zum 1. Januar 2023, für Auszubildende jeweils 100 Euro
  • Laufzeit bis 31. Mai 2024

Wie geht es weiter?

Das sind unsere offenen Themen und Baustellen:

  • mobiles Arbeiten
  • Nachwuchskräfte
  • Entlastung

Zu diesen Themen machte der AGV Banken während der Verhandlungen keine Aussagen. Auch derzeit fehlt es an Gesprächsbereitschaft. Sobald sich das ändert, lassen wir Sie das wissen.

Diese Tarifinfo gibt es hier auch zum Herunterladen und Verteilen.

Click here for the English version of the Bargaining info!

ver.di und die Santander Consumer Bank

Bild: pressmaster, depositphotos.com

Wir möchten einen kurzen Überblick darüber geben, wo wir mit Santander aktuell stehen. Nach unseren erfolgreichen Videokonferenzen und Ihrem Zuspruch haben wir den Vorstand in Person von Vito Volpe kontaktiert, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.

Dabei waren uns zwei Punkte besonders wichtig:

  • Zum Ersten wollten wir mit dem Vorstand die Übernahme des Tarifergebnisses des privaten Bankgewerbes, aber auch über darüber hinausgehende „Zuschläge“ sprechen und in entsprechende Verhandlungen eintreten.  
  • Zum Zweiten wollten wir den Vorstand über die Ergebnisse unserer Umfrage informieren und mit ihm auch darüber diskutieren, wie man die Situation der Beschäftigten verbessern könnte.

Schriftlich wurde uns mitgeteilt, dass der Vorstand einer Übernahme des Tarifergebnisses prinzipiell positiv gegenübersteht. Inzwischen wurde das von uns als ver.di hart erkämpfte Tarifergebnis auch bei der Santander Consumer Bank übernommen. Das ist positiv zu bewerten.

Der Abschluss mit dem Arbeitgeberverband der privaten Banken in Zahlen:

  • Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro bei Abschluss des Tarifvertrages
  • Lineare Gehaltserhöhung von 3,0 Prozent ab 1. August 2022
  • Weitere Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro zum 1. Januar 2023
  • Weitere lineare Gehaltserhöhung von 2,0 Prozent zum 1. August 2023
  • Laufzeit bis 31. Mai 2024

Inflationsausgleich gefordert

Darüber hinaus sehen wir es aber mit Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten bei Santander und mit Blick auf die besonders hohe Inflation als gerechtfertigt und notwendig an, über einen zusätzlichen Inflationsausgleich für die Tarifgehälter zu sprechen. Zum verabredeten Treffen war u. a. der zuständige Bereichsleiter für Direktvertrieb, Boris Kämmner anwesend. Leider war Vito Volpe entgegen unserer Erwartungen nicht zugegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass wir noch nicht auf Augenhöhe gesehen werden.

Auf unsere Aufforderung, über einen Inflationszuschlag zu verhandeln, ist arbeitgeberseitig zu unserer Enttäuschung nicht eingegangen worden. Hier wird noch mal deutlich, dass wir noch nicht auf Augenhöhe mit dem Arbeitgeber sprechen.

Dies wird zukünftig nur möglich sein, wenn wir die notwendige Unterstützung von Ihnen bekommen. Nur durch eine gewerkschaftlich gut organisierte Belegschaft sind solche Forderungen durchzusetzen. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Stahlbranche haben es mit ihrem Tarifabschluss von 6,5 Prozent mehr Gehalt für 18 Monate gerade wieder eindrucksvoll bewiesen.

Es geht weiter

Konstruktiv können wir aus den Gesprächen berichten, dass die Verhandlungen zu den Stellenprofilen im Laufe des Sommers weitergeführt werden. Wir werden nun in der Tarifkommission darüber diskutieren, wie wir mit dem Thema Inflationsausgleich weiter umgehen werden. Es ist aber schon sehr deutlich geworden, ohne eine breitere gewerkschaftliche Basis wird es kaum vorangehen können.

Hier sind jetzt alle Kolleginnen und Kollegen bei Santander gefragt. Um auch direkte Gespräche mit Ihnen führen zu können, planen wir im Laufe dieses Jahres so viele Filialen wie möglich zu besuchen.

Diese Tarifinfos gibt es hier auch zum Herunterladen und Verteilen.

Santander: Was kommt denn nun nach der Befragung?

Foto: Peggy und Marco Lachmann-Anke, pixabay.com

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie Sie sicher alle wissen, haben wir eine erste Beschäftigtenbefragung
durchgeführt, um die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen für eine neue Entgeltstruktur der Filialbeschäftigten wieder mit Leben zu füllen und unsere Arbeit stärker an Ihren Anforderungen auszurichten.

Die Teilnahme war mit 67 Prozent der Betroffenen überwältigend. Dafür unseren herzlichen Dank. Das ist uns gleichermaßen Lob und Ansporn für unsere Arbeit.

Mehr als die Hälfte der Antwortenden hat uns darüber hinaus in den dafür vorgesehenen Freifeldern ausführlich Rückmeldung über Arbeitsabläufe, Zustände und Emotionen geliefert, so dass wir nun ein sehr gutes Bild haben, was in den Filialen vor Ort wirklich passiert und wie Sie sich vor allem dabei fühlen.

Was machen wir nun damit?

Natürlich werden wir zeitnah noch im Laufe des Mai eine detaillierte Auswertung der Befragung zur Verfügung stellen, damit sich alle ein Bild machen können, was uns zurück gespiegelt und was (zusammengefasst und anonymisiert) an Stimmungsbildern gezeichnet wurde.

Da wir aber voran kommen wollen, ist uns der Austausch zu diesem Ergebnis mit Ihnen sehr wichtig. Deshalb werden wir in der Woche vom 2. Mai bis 6. Mai zu halbstündigen kleinen Teams-Sitzungen mit maximal 25 Teilnehmenden einladen, um mit Ihnen die weitere Vorgehensweise zu besprechen. In der Sitzung werden jeweils mindestens eine ver.di Beschäftigter und ein Mitglied der Tarifkommission dabei sein. Wenn Sie schon vorab Fragen oder Anregungen haben, die Sie gerne platzieren wollen, wenden Sie sich bitte einfach an das Tarifkommissionsmitglied Ihrer Region. Das kennen sie nicht? Dann fragen Sie am besten Ihren Betriebsrat vor Ort.

Danach werden wir mit diesen Ergebnissen unsere Arbeit in der Tarifkommission in einer Sitzung am 9./10. Mai neu
ausrichten und dann wieder auf den Arbeitgeber zugehen.

Unser Ziel ist es, eine moderne, an den tatsächlichen Erfordernissen angepasste Eingruppierung und Entgeltstruktur zu verhandeln und den Tarifvertrag insgesamt moderner und zeitgemäßer zu gestalten. Dafür brauchen wir Sie mit Ihrer Meinung und Ihrem Wissen.

Übrigens: Natürlich werden wir in den nächsten Tagen die Bank auffordern, den Tarifabschluss im Bankgewerbe auch für die Santander Consumer Bank nachzuzeichnen. Und natürlich werden wir im Hinblick darauf, wie erfolgreich die Bank im abgelaufenen Jahr war, auch versuchen, einen „Zuschlag“ für Ihre erfolgreiche Tätigkeit zu bekommen. Die Branche hat einen Kompromiss mit ver.di gemacht, um überhaupt einen Abschluss hinzubekommen. Das muss und kann nicht das Leitbild für Ihre erfolgreiche Bank sein.

Für Ihre Planung hier schon einmal die Zeitfenster für unsere Teams-Sitzungen. Die Links erhalten Sie in den nächsten Tagen per Mail.

  • Montag 2. Mai 2022 16:15 Uhr bis 16:45 Uhr
  • Dienstag 3. Mai 2022 13:15 Uhr bis 13:45 Uhr
  • Mittwoch 4. Mai 2022 16:15 Uhr bis 16:45 Uhr
  • Donnerstag 5. Mai 2022 13:15 Uhr bis 13:45 Uhr
  • Freitag 6. Mai 2022 14:15 Uhr bis 14:45 Uhr

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Ihre Anregungen. Wir sind so gut und so stark, wie Sie uns machen.

Herzliche Grüße im Namen der gesamten ver.di-Tarifkommission

Deniz Kuyubasi und Stefan Wittmann, ver.di Verhandlungsführung

Der Abschluss mit dem Arbeitgeberverband der privaten Banken in Zahlen:

  • Eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro bei Abschluss des Tarifvertrages.
  • Eine lineare Gehaltserhöhung von 3,0 Prozent ab 1. August 2022.
  • Eine weitere Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro zum 1. Januar 2023.
  • Eine weitere lineare Gehaltserhöhung von 2,0 Prozent zum 1. August 2023.
  • Laufzeit bis 31. Mai 2024.

Einigung bei den privaten Banken

Foto: Peter Himsel

Manteltarifvertrag wurde gesichert, Gehaltssteigerungen für Beschäftigte und Auszubildende

Nach neun Monaten ergebnisloser Verhandlungen und mehreren Monaten Sprachlosigkeit auf Arbeitgeberseite steht nun ein Tarifabschluss mit dem Arbeitgeberverband für das private Bankgewerbe (AGV). Mit Blick auf die Funkstille beim AGV hatten viele Beschäftigte bereits eine Tarifflucht befürchtet – diese Gefahr ist nun vom Tisch! Allerdings ist es auch nicht gelungen, die Tarifverträge weiterzuentwickeln und wichtige Regelungen abzuschließen, beispielsweise zu mobiler Arbeit oder einem eigenen Nachwuchskräftetarifvertrag.

Die Tarifeinigung beinhaltet die Vereinbarung einer Einmalzahlung von 500 Euro (bereits im März eventuell geleistete Einmalzahlungen werden hier angerechnet) mit Inkrafttreten des Tarifvertrages (die Auszahlung wird in den meisten Fällen im Mai erfolgen) sowie einer linearen Gehaltserhöhung von 3,0 Prozent zum 01. August 2022. Im kommenden Jahr gibt es dann zum 01. Januar 2023 weitere 500 Euro Einmalzahlung und weitere 2,0 Prozent Gehaltserhöhung zum 01. August 2023. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis 31. Mai 2024.

Auch Auszubildende bekommen mehr Geld (jeweils zum 01.08.22):

  • im ersten Ausbildungsjahr plus 115 Euro (von bislang 1.035 auf 1.150 Euro)
  • im zweiten Ausbildungsjahr plus 122 Euro (von bislang 1.098 auf 1.220 Euro)
  • im dritten Ausbildungsjahr plus 140 Euro (von bislang 1.160 auf 1.300 Euro)


Zusätzlich gibt es auch für Auszubildende eine Einmalzahlung bei Tarifabschluss und eine weitere im Januar 2023, sie beträgt jeweils 100 Euro.

Leider war es uns mit dem AGV private Banken nicht möglich, die notwendige Modernisierung des Tarifwerks voranzutreiben und auch die Rahmenbedingungen zu verbessern. Deshalb gibt es im Tarifvertrag weder eine Vereinbarung zur mobilen Arbeit noch zur notwendigen Entlastung. Lediglich die Regelungen zur Altersteilzeit, die bestehende 31-Stunden-Klausel und die Regelung zu Langzeitkonten konnten in der bisherigen Form verlängert werden. Dies trifft auch auf den Tarifvertrag zur Kurzarbeit zu.

Ohne das Engagement der vielen Aktiven und Streikenden wäre es nicht möglich gewesen, den AGV zurück an den Verhandlungstisch zu bewegen und das bisher schlechte Angebot nachhaltig zu verbessern. Nur zur Erinnerung: Das Arbeitgeberangebot lag bis zuletzt bei 1,3 Prozent für dieses Jahr, 1,0 Prozent für nächstes Jahr und 1,0 Prozent für 2024 – auch die jetzt vereinbarten Einmalzahlungen wären weggefallen.

Eine Erkenntnis bleibt aber auch: Es ist unklar, ob und wie zukünftige Tarifrunden mit dem AGV Banken erfolgreich gestaltet werden können. In anderen Teilbranchen werden moderne und gute Arbeitsbedingungen entwickelt, z. B. im Tarifbereich der öffentlichen Banken mit den Regelungen zur Arbeitszeitverkürzung auf 38 Stunden sowie Vereinbarungen zu mobiler Arbeit und zum Thema Nachhaltigkeit. Im Vergleich dazu gibt es im Lager der privaten Banken derzeit offensichtlich keine Mehrheiten für eine Weiterentwicklung der Tarifverträge.

Wollen wir künftig wieder wertschätzende Ergebnisse erzielen, moderne Rahmenbedingungen durchsetzen und echte Entlastung vereinbaren? Dann brauchen wir mehr Bewegung in den Tarifrunden, mehr Beteiligung und mehr Engagement von den Beschäftigten. Das schmälert nicht den Einsatz derer, die all das gezeigt und sich eingebracht haben! Aber es sollte alle „Zaungäste“ zum Nachdenken animieren, für die Tarifrunden immer noch irgendwie automatisch „passieren“.

Diese Tarifinfo gibt es hier auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen


Gehaltstabelle Private Banken

Hier finden Sie die Gehaltstabelle für die kommenden beiden Jahre, aus der Sie Ihre Entgelte ablesen können.

Gehaltstabelle_private_Banken_2022
Gehaltstabelle_private_Banken_2023

Die Gehaltstabelle private Banken gibt es hier auch als praktisches PDF zum Herunterladen.

Leipzig und Erfurt: Commerzbank, Ergo und Allianz gemeinsam im Streik!

In Leipzig versammelten am 31.03.2022 rund 50 Kolleginnen und Kollegen der Commerzbank Leipzig und Erfurt solidarisch mit den Allianz und der Ergo bei kalten 4 Grad. Auf dem Thomaskirchhof, direkt vor der Filiale der Commerzbank war die Stimmung trotz der eisigen Temperaturen klasse. Ziel ist den Druck auf die Arbeitgeber, kurz vor der Verhandlungsrunde der Versicherer zu erhöhen.


Einige Filialen der Commerzbank blieben zudem geschlossen, was zeigt, was die Kolleginnen und Kollegen von den Angeboten der Arbeitgeber halten. Zwei Tarifrunden, eine Gemeinschaft. GEMEINSAM stark für gute Tarifverträge!

Streik bei der Commerzbank Dortmund

Auch weiter keine Bewegung am Tariftisch der privaten Banken. In der gesamten Republik finden deswegen in dieser Woche zahlreiche Streikaktionen statt.

Auch bei der Commerzbank Dortmund stehen – pünktlich zum Ultimo – heute und Morgen die Zeichen auf Streik, das Kreditbearbeitungscenter wird sogar seit dem gestrigen Mittwoch schon bestreikt.

In der digitalen Streikkundgebung machte Angelika Hoenen aus Dortmund deutlich:

„Nach 4 Verhandlungsrunden ist kaum Bereitschaft zur Annäherung auf Seiten der Arbeitgeber feststellbar. In Zeiten steigender Inflation und in denen unsere Kolleginnen und Kollegen für die Stabilität der Commerzbank sorgen, ist das nur noch beschämend“.

300 streiken in Hannover

Über 300 Streikteilnehmer in Hannover. Temperaturen im einstelligen Bereich, graue Himmel und sogar einzelne Schneeflocken wurden gesichtet. Das alles konnte die Teilnehmer nicht abhalten vor den anstehenden Verhandlungsrunden, den Druck auf die Arbeitgeber heute nochmal zu erhöht.

Nach einer ersten Kundgebung auf dem Georgsplatz sind die Streikenden in einem Demonstrationszug durch Hannovers Innenstand vorbei an der Nord LB, der VGH und der Commerzbank gezogen. Dabei haben Sie Ihren Forderungen immer wieder lautstark Nachdruck verliehen. Durchgefroren aber mit guter Laune haben wir dann den Goseriedeplatz vor den ver.di Höfen erreicht. Dort gab es dann die Abschlusskundgebung aber auch Bratwurst und Heißgetränken zum durchwärmen.