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KEBA: Der Weg zu einer Einigung ist noch sehr weit!

Am Mittwoch, den 22. Januar 2025, fand der erste Verhandlungstermin in unserer Tarifrunde KEBA 2025 statt.

Wir liegen in den entscheidenden Themen auseinander, trotzdem zeigt sich, dass die zahlreichen ver.di-Eintritte der letzten Wochen und der damit verbundene Aufbau unserer Stärke sich direkt zu Beginn der Verhandlungen positiv auswirken. Denn anders als in den letzten Jahren hat die Arbeitgeberseite direkt in der ersten Verhandlungsrunde ein Angebot gemacht. Dieses ist in den wichtigen Fragen vollkommen unannehmbar, aber das Vorgehen hebt sich trotzdem wahrnehmbar von den Verhandlungsauftakten der letzten Tarifrunden ab.

Das Angebot der KEBA: sehr lange Laufzeit mit deutlicher sozialer Schieflage

Die Arbeitgeberseite hat in dieser ersten Verhandlungsrunde ein Gehaltsangebot gemacht, welches bereits zu Beginn deutlich zeigt, dass die Positionen noch sehr weit auseinander liegen. Denn es wird mit 36 Monaten eine sehr lange Laufzeit gefordert und darüber hinaus sollen nach den Vorstellungen der Arbeitgeberseite vor allem die Vergütungsgruppen 2 und 3 – und damit die meisten Beschäftigten – gerade gemessen an der sehr langen Laufzeit eine vergleichsweise niedrige Gehaltserhöhung erhalten.

Es zeigte sich wieder einmal sehr deutlich, dass die Prozesse der anderen Operations-Standorte nach wie vor höher bewertet werden als unsere. Dies würde einen Abstand zur Vergütung der PCC Services rechtfertigen. Die Arbeitgeberseite hat ausgeführt, dass sie weiterhin die eher einfachen und strukturierten Tätigkeiten in der KEBA sieht.

Folgte man dem Arbeitgebervorschlag, so würde es eine Angleichung der Gehälter an die der anderen Operationsstandorte nur für wenige Beschäftigte in den höheren Vergütungsstufen geben, die meisten von uns hätten das Nachsehen. Statt einer sozialen Komponente, wie von uns gefordert, sollen also vor allem höhere Vergütungsgruppen überproportional berücksichtigt werden, wie unsere Tabelle zeigt:

VergütungsgruppeProzente
bis VG 27-8 Prozent mehr Gehalt
VG 312-13 Prozent mehr Gehalt
VG 418-19 Prozent mehr Gehalt
VG 5über 20 Prozent mehr Gehalt

Das ist nicht hinnehmbar! Wir fordern weiterhin eine Erhöhung der Monatsgehälter um 18 Prozent, mindestens aber um 500 Euro (diese Forderung nach der Mindesterhöhung würde dazu führen, dass gerade die unteren Vergütungsgruppen überproportional mehr Gehalt bekommen würden).

Gesprächsbereitschaft bei Forderung nach 13. Gehalt

Aber es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Die Arbeitgeberseite hat zu Beginn der Verhandlungen signalisiert, dass sie bereit ist, über die stufenhafte Einführung eines vollen 13. Gehaltes zu sprechen. Wir bleiben dran und machen uns für die Einführung eines vollen 13. Gehaltes stark!

Gesprächsbereitschaft auch bei weiteren Themen signalisiert

Neben diesen Gehaltsforderungen haben wir auch weitere Gesprächsthemen in die Verhandlungen eingebracht. Auch hier gibt es bereits erste Signale:

  • Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge
    Diese kann sich die Arbeitgeberseite im Rahmen einer Gesamteinigung vorstellen.
  • Wahlrecht zwischen mehr Gehalt und mehr Freizeit
    Hier gibt es eine prinzipielle Offenheit, auch darüber zu sprechen.
  • Auch für die Schaffung einer tarifvertraglichen Grundlage für die Umsetzung von Zeitinvest bei uns in der KEBA hat sich die Arbeitgeberseite offen gezeigt.

Überhaupt keine Gesprächsbereitschaft zeigt die Arbeitgeberseite im Moment beim Thema mobile Arbeit. Hier fordern wir als ver.di für unsere Mitglieder einen Anspruch auf bis zu drei Tage pro Woche.

Euer Engagement bewirkt was — jetzt kommt es darauf an!

Der Verhandlungsauftakt hat sich deutlich von vorhergehenden Tarifrunden abgehoben. Ein Zeichen, dass unser Engagement in der letzten Zeit und die Stärkung unserer Verhandlungsposition durch die vielen Beitritte der letzten Wochen auch bei der Arbeitgeberseite gesehen werden.

Gleichzeitig sind wir uns einig: Gerade beim zentralen Punkt der Gehaltsfrage gehen die Vorstellungen noch so weit auseinander, dass es ohne euer weiteres Engagement nicht gehen wird.

Wir werden euch in den kommenden Tagen, ggf. auch kurzfristig, über unsere weiteren Aktionen informieren. Bitte beteiligt euch daran und sprecht auch die Kolleg*innen in euren Teams darauf an!

Euer Verhandlungsteam
Angelika Kuniczewski, Iris Hansen, Nicole Hohndorf, Tillmann Kubitz und Jan Duscheck

Die nächsten Verhandlungstermine:

  • 2. Runde: 11. Februar 2025
  • 3. Runde: 27. Februar 2025

Jetzt aber los: Hier könnt ihr Mitglied werden!

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