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Mehrtägige Warnstreiks in den Hamburger Finanzinstituten

In dieser Woche sind Beschäftigte des privaten Bankgewerbes und der öffentlichen Banken aufgerufen, in mehrtägige Warnstreiks zu treten. Bei den öffentlichen Banken ruft ver.di die Beschäftigten der Hamburger Sparkasse vom 29. März – 31. März  auf, zu streiken. Im privaten Bankgewerbe treten die Beschäftigten der Commerzbank und Deutsche Bank vom 30. März – 01. April und der UniCredit am 31. März und am 01. April in Warnstreik.

Alexandra Luerssen, Gewerkschaftssekretärin ver.di Hamburg„Seit Monaten  warten die Beschäftigten in den Banken auf einen Tarifabschluss. Beide Arbeitgeberverbände haben bisher viel zu wenig angeboten. Eine Annahme der derzeitigen Angebote würde für die Beschäftigten massive Reallohnverluste bedeuten. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber Verantwortung übernehmen und für ihre Beschäftigten, in dieser extrem unsicheren Zeit, da sind.“

Bei den öffentlichen Banken findet am 31. März die bereits 6. Verhandlungsrunde statt. Bei den privaten Banken gibt es es bisher keinen weiteren Verhandlungstermin.  

Alexandra Luerssen weiter: „In den privaten Banken müssen wir mittlerweile mit unseren Mitgliedern ernsthaft darüber sprechen, ob wir unseren Flächentarifvertrag halten können. Und auch unseren Manteltarifvertrag sehen wir in der Folge als gefährdet an. Jetzt müssen wir alles dafür tun, die Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch zu bewegen.“

Hintergrund sind die seit Monaten parallel laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband private Banken und dem Verband der öffentlichen Banken. Beide Arbeitgeberverbände (AGV und VÖB) legten in ihren letzten Verhandlungsrunden zu geringe Angebote vor.

Aufgrund der monatelang herrschenden Funkstille zwischen ver.di und dem AGV (private Banken) legte ver.di als Kompromissvorschlag ein gekürztes Angebot vor, das eine Corona Prämie von 1500 € (600 € für Nachwuchskräfte) vorsah, eine Erhöhung der Entgelte von 3,5% rückwirkend zum 1.1.2022 und 2,5 %  zum 1.1.2023. Laufzeit: 24 Monate. Der Arbeitgeberverband hielt an seinem letzten Angebot fest, das neun Nullmonate, 1,2 Prozent ab April 2022, 1,0 Prozent ab April 2023 und 1,0 Prozent ab April 2024 vorsah. Außerdem brach er daraufhin die Verhandlung ab.

Das letzte Angebot des VÖB (öffentliche Banken) sah 3 % ab dem 1.11.2022 bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor, sowie 750 € Corona Prämie, einmalig zwei zusätzliche freie Tage in 2023 und die Senkung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden ab 2024. Die Erhöhungen der Entgelte lägen damit pro Jahr bei knapp 1 %, errechnete die Dienstleistungsgewerkschaft. ver.di forderte 4,5% für 12 Monate (min. 150€) und Regelungen u.a. zu mobilem Arbeiten und Entlastungen.

Am 29. und 30. März  2022 wird es virtuelle Streikversammlungen geben und am 31. März  gemeinsam mit den Hamburger Versicherungen eine Demo (Route vom Besenbinderhof ab 09:30 Uhr  zum Großneumarkt/ca. 10:30 Uhr) mit Abschlusskundgebung.   


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