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Nein Danke – kennen wir schon!

Mottenkiste

Foto: Dean Moriarty, Pixabay.com

Arbeitgeber-Rhetorik aus der Mottenkiste

Seit Jahresbeginn ziehen die Verbraucherpreise in Deutschland wieder spürbar an, wie auch die untere Grafik deutlich belegt. Höchste Zeit also für deutliche Gehaltserhöhungen bei den Bank-Beschäftigten.

Inflationsrate in Deutschland von August 2020 bis August 2021
Steigerung des Verbraucherpreisindex gegenüber Vorjahrmonat

Quelle: Statista 2021, Stand 1.9.2021

Doch von Arbeitgeberseite kommt einmal mehr das immer gleiche Lied: Die Situation in der Branche sei besonders schwierig und gerade jetzt gäbe es keine Spielräume für Gehaltserhöhungen. Unsere Forderungen haben sich mit Blick auf die Situation der Branche und der Beschäftigten mit jeder Tarifrunde geändert – die Ausreden der Arbeitgeber nicht! Egal wie die Lage der Branche wirklich ist, egal ob wir vier oder acht Prozent für angemessen halten: Die Arbeitgeber zeichnen immer dasselbe schwarze Bild und existenzielle Krisen.

Keine leeren Phrasen mehr!
Wir haben genug von der Blockade-Haltung der Arbeitgeber und den immer gleichen Phrasen! Ein faires Angebot muss auf den Tisch. Dafür müssen wir jetzt den Druck erhöhen: mit zahlreichen betrieblichen Aktionen, die deutlich machen, dass es für die Arbeitgeber kein „Weiter so!“ geben kann. Dafür brauchen wir Ihre zahlreiche Beteiligung.

Raten Sie doch einfach mal mit: Aus welchem Jahr stammt welche Aussage?

„Der Anpassungs- und Kostendruck im Kreditgewerbe ist so hoch wie lange nicht. Das ist auch kein temporäres Phänomen, sondern Folge eines grundlegenden Wandels. Der Verteilungsspielraum für unsere Branche ist deshalb sehr eng. […] Es wird offenbar übersehen, dass die Banken durch Niedrigzinsen, steigende Ausgaben für
Regulierung, veränderte Kundenbindung und hohe Investitionen im Zuge der Digitalisierung enorm belastet sind, sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite.“

A

„Die Banken bleiben auf Jahre hinaus auf der Kosten- und der Ertragsseite unter Druck und wir haben es zurzeit mit so vielen Risiken und Unsicherheiten zu tun wie lange nicht. In dieser Situation ist strikte Kostendisziplin das oberste Gebot.“

B

„Die Mitarbeiter der Banken haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Aber wir müssen realistisch sein: Die Krise ist noch nicht vorbei, und wir müssen alles tun, um Arbeitsplätze langfristig zu sichern.“

C

„Das Bankgewerbe bleibt auf absehbare Zeit starken Belastungen ausgesetzt. Deshalb gilt auch weiterhin: Die allgemeine Lohnentwicklung kann für uns nicht der Maßstab sein.“

D

„Eine vierprozentige Gehaltserhöhung kann weder mit der gesamtwirtschaftlichen Situation und schon gar nicht mit der schwierigen Lage der Branche in Einklang gebracht werden.“

E

„Wir erleben eine anhaltende Neuausrichtung des Bankensektors mit massiven strukturellen Veränderungen, von denen die privaten und öffentlichen Banken besonders betroffen sind. Dem können wir nur mit maßvoller Lohnpolitik begegnen.“

F

„ver.di ist offensichtlich nicht bereit, die tatsächlichen Probleme der Branche anzuerkennen. Eine nachhaltige Stabilisierung der Erträge und der Beschäftigung steht noch aus. Auch wenn die Institute die dringend notwendige Trendumkehr geschafft haben, kann doch nicht übersehen werden, dass die meisten Banken im letzten
Jahr gerade einmal ihre Kapitalkosten verdient haben.“

G

„Die Branche unterliegt einer Sonderkonjunktur, die den Verteilungsspielraum erheblich einschränkt.“

H

„Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die deutschen Banken sind deutlich spürbar und sorgen für erhebliche Unsicherheit. Diese Situation erlaubt für die Tarifverhandlungen nur einen sehr geringen Spielraum.“

I

Zur Auflösung bitte hier klicken

Hier gibt es diese Tarifinfo auch als pdf zum Herunterladen und Verteilen

Unsere Forderungen im Überblick

Gehalt

  • Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent (bei einer Laufzeit von zwölf Monaten)
  • Als soziale Komponente fordern wir, dass die Gehälter um mindestens 150 Euro pro Monat angehoben werden. Dadurch würden sich die unteren Tarifgruppen spürbar mehr erhöhen.
  • Erhöhung der Gehälter für die übertariflich bezahlten Beschäftigten (umgangssprachlich oft „außertariflich“ oder kurz „AT-Beschäftigte“ genannt) entsprechend der Tarifbeschäftigten.

Entlastung

  • Individuelle Wahlmöglichkeit, ob vereinbarte Tarifsteigerungen in Form von mehr Geld oder mehr Freizeit gewährt werden.

Mobiles Arbeiten

  • Anspruch darauf, bis zu 60 Prozent der tarifvertraglichen Arbeitszeit mobil zu arbeiten (zum Beispiel
    von zu Hause aus)
  • Beschäftigte, die mobil arbeiten wollen, sollen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten.

Modernisierung der Freistellungsregelungen des § 16 MTV

  • Der Freistellungsanspruch für die Geburt des eigenen Kindes soll nicht nur an den Status der Ehe bzw. eingetragenen Lebenspartnerschaft gekoppelt sein, sondern auch für alle anderen Partnerschafts- und Familienbeziehungen gelten.

Unsere Forderungen im Detail

Auflösung:

  • A: 2016 – Heinz Laber
  • B: 2021 – Sabine Schmittroth
  • C: 2010 – Ulrich Sieber
  • D: 2019 – Karl von Rohr
  • E: 2004 – Dr. Wolfgang Baecker
  • F: 2014 – Dr. Stephan Leithner
  • G: 2006 – Tessen von Heydebreck
  • H: 2012 – Ulrich Sieber
  • I: 2008 – Heinz Laber

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