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Ohne weitere Streiks wird es nichts

Am 17. Juni 2024 fand in Berlin die 2. Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im privaten Bankgewerbe statt. Eure unermüdlichen Streiks und Aktionen haben dazu geführt, dass es bereits in dieser Runde ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite gab. Doch schnell wurde klar, dass dieses Angebot völlig unzureichend ist und ohne weitere Aktivitäten kein zufriedenstellender Abschluss erreicht werden kann.

Von einem guten und fairen Tarifabschluss sind wir noch ganz schön weit entfernt. Aber noch ist der Abschluss in der 3. Runde möglich. Wir bewegen uns für unsere Forderungen und die Arbeitgeber bei ihrem Angebot, dann wirds.

Andrea Hartmann, Bausparkasse Schwäbisch Hall und Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission

Unzureichendes Arbeitgeberangebot
Die Arbeitgeber argumentierten, dass sie nicht dafür verantwortlich seien, die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Stattdessen sollten weitere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Aber welche Rahmenbedingungen sind hier gemeint? Etwa die hohen Gewinne der letzten Jahre? Diese Gewinne waren nur dank eures unermüdlichen Einsatzes möglich, oft bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus. Zu Recht erwartet ihr eine angemessene Beteiligung an diesen Erfolgen – eine Beteiligung, die im aktuellen Angebot der Arbeitgeber jedoch nicht erkennbar ist.

Arbeitgeberangebot:

  • ab 1.10.24 4,5% mehr
  • ab 1.10.25 – 2,5% mehr
  • ab 1.10.26 – 1,5% mehr
  • Laufzeit 36 Monate mit 4 Nullmonaten (Ende Mai 2027)
  • Kein Angebot für AT/ÜT, Nachwuchskräfte und keine Mindesterhöhung

Das Angebot ist zu niedrig und insbesondere die sehr lange Laufzeit von 36 Monaten ist vollkommen inakzeptabel. Die letzten Jahre haben uns deutlich gezeigt, wie schnell die Inflation steigen und es für die Beschäftigten finanziell eng werden kann.

Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe und Verhandlungsführer

Streikaktivitäten müssen ausgeweitet werden
Deshalb ist klar: Die begonnenen Streikaktivitäten müssen deutlich ausgeweitet werden! Nur so können wir sicherstellen, dass in der 3. Verhandlungsrunde ein abschlussfähiges Angebot auf den Tisch kommt. Wir brauchen jetzt eure Unterstützung!

Zum Auftakt der Verhandlung hatten rund 350 Streikende die ver.di-Verhandlungskommission in Berlin begrüßt und noch einmal deutlich gemacht: die Beschäftigten sind bereit zu streiken.

Hier gibt es diese Tarifinfo auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen