Foto: Kay Herschelmann
Für einen guten Tarifabschluss sind jetzt alle gefragt! Gemeinsam für 4,5 Prozent (mindestens 150 Euro) Gehaltssteigerung sowie 150 Euro mehr für Nachwuchskräfte.
Seit Jahresbeginn ziehen die Verbraucherpreise in Deutschland wieder spürbar an, wie auch die untere Grafik deutlich belegt. Höchste Zeit also für deutliche Gehaltserhöhungen bei den Bank-Beschäftigten!
Steigende Mieten, eine neue Rekordinflation und die geänderte Lebenswelt machen eine Gehaltssteigerung für Nachwuchskräfte von 150 Euro dringend notwendig, um die nötige Attraktivität der Branche wiederherzustellen.
Alexander Al-Masri, Mitglied der Jugend-Verhandlungskommission, Prozessmanager Berliner Sparkasse
Obwohl es in der Tarifrunde längst nicht mehr nur ums Geld geht, bleibt die Erhöhung der Gehälter zentral – vor allem mit Blick auf steigende Anforderungen an die Beschäftigten und einen Ausgleich der Inflationsentwicklung. Abgesehen von Ausnahmen, zum Beispiel bei Investmentbankern, hinkt die Gehaltsentwicklung im Bankwesen seit Jahren der allgemeinen Entwicklung der Tarifgehälter in Deutschland hinterher.
Inflation auf Rekordhoch
Gleichzeitig ist die Inflation zuletzt auf bis zu 3,9 Prozent und damit den höchsten Wert seit 13 Jahren gestiegen. Selbst wenn hier der Effekt durch die vorübergehende Mehrwertsteuerabsenkung 2020 abgezogen wird, kommt es zu einer spürbaren Entwertung der Einkommen der Beschäftigten von über zwei Prozent. Die Abschlüsse der letzten Jahre können deswegen keine Richtschnur für die Verhandlungen sein.
Unsere Arbeitgeber kamen sehr gut durch die Corona-Krise, was auch die Halbjahresergebnisse zeigen. Wir
Gabriele Spahl, Mitglied der Verhandlungskommission und Vorsitzende des Personalrates der BayernLB
haben mit unserem Einsatz die Wirtschaft gestützt und am Laufen gehalten. Unser Appell: Lasst uns daher
einen Abschluss vereinbaren, der eine deutliche Reallohnerhöhung beinhaltet, als Zeichen, dass wir fair und verantwortungsvoll miteinander umgehen.
Für einen guten Tarifabschluss sind jetzt alle gefragt. Wir können am Verhandlungstisch nur genug Druck aufbauen, wenn die Belegschaften der öffentlichen Banken entschlossen hinter unseren Forderungen stehen. Dafür brauchen wir jetzt Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen. Das gilt um so mehr, als wir in dieser Tarifrunde erstmals seit fast 50 Jahren unabhängig von den privaten Banken verhandeln.
Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und beteiligen Sie sich an den Aktionen in dieser Tarifrunde. Als Mitglied bei ver.di sorgen Sie persönlich für gute Tarifabschlüsse und so für eine zukunftsfähige Gestaltung der Arbeit in unserer Branche!
Unsere Forderung nach 4,5 Prozent Gehaltssteigerung deckt die ansteigende Inflationsrate annähernd ab und würde so den Reallohnverlust vermeiden! Darüber hinaus dürfen wir Gehaltsforderungen nicht mit anderen Tarifmodernisierungen verrechnen.
Florian Schäfer, Mitglied der Verhandlungskommission und Vorsitzender des Personalrates der Kreissparkasse Saarlouis
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Unser Forderungspaket für die Tarifrunde 2021 im Überblick:
Gehalt
- Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent (bei einer Laufzeit von zwölf Monaten)
- Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütungen um 150 Euro
- Erhöhung der Gehälter für die übertariflich bezahlten Beschäftigten entsprechend der Tarifbeschäftigten
Entlastung
- Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld oder mehr Freizeit
Mobiles Arbeiten
- Anspruch, bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit mobil zu arbeiten
- monatliche Kostenpauschale von 50 Euro für mobil arbeitende Beschäftigte
- Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro
- Regelung des Daten-, Arbeits- und Versicherungsschutzes für mobiles Arbeiten
Mitgliedervorteil
- Einführung einer jährlichen Sonderzahlung in Höhe von 1.000 Euro – nur für ver.di-Mitglieder
Freistellung
- Modernisierung der Freistellungsregelungen des § 16 MTV: Freistellungsanspruch für die Geburt des eigenen Kindes für alle Partnerschafts- und Familienbeziehungen
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