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Arbeitgebern fehlt es an Gestaltungswillen

Foto: picture alliance

Auch nach der zweiten Verhandlungsrunde wirft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den privaten Bankenarbeitgebern weitestgehend Stillstand vor: „Es war während der Verhandlungsrunde sehr offensichtlich, dass die Arbeitgeberseite weiter auf Zeit spielt. Zu keinem der aufgerufenen Verhandlungsthemen gab es konkrete Aussagen, obwohl die Forderungen bereits seit Wochen auf dem Tisch liegen“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Dies betrifft das gesamte Forderungspaket, nicht nur die Gehaltsfrage. Auch bei den Themen Entlastung und dem mobilen Arbeiten gab es keinerlei Bewegung. „Mobiles Arbeiten ist für viele Beschäftigte ein Bestandteil modernen Arbeitens geworden. Dass dies funktionieren kann, haben die letzten Monate in der Pandemie gezeigt. Wir wollen die guten Erfahrungen in die Zukunft tragen, aber mit klaren Regelungen und Zusagen der Arbeitgeberseite und nicht auf dem Rücken und auf Kosten der Beschäftigten“, so der Banken-Fachgruppenleiter der Gewerkschaft.

ver.di fordert für die rund 140.000 Beschäftigten in privaten Banken eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine soziale Komponente über 150 Euro sowie ein Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und eine Regelung zur mobilen Arbeit. Die Gewerkschaft fordert, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten. Außerdem fordert ver.di eine Modernisierung der Freistellungsregelung. Dieser soll für die Geburt des eigenen Kindes nicht länger nur an den Status der Ehe gekoppelt sein, sondern muss auch für alle anderen Partnerschafts- und Familienbeziehungen gelten.

Die privaten Banken verhandeln seit 1972 erstmals getrennt von den öffentlichen Banken. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 24. September 2021 in Berlin angesetzt. Zwei Tage zuvor, am 22. September, ist die zweite Runde mit den öffentlichen Arbeitgebern, ebenfalls in Berlin, vorgesehen.


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