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Tarifrunde öffentlicher Dienst 2025 beginnt

Foto: ver.di (Streikkundgebung 2023 in München)

Die Tarifrunde des öffentlichen Dienstes beginnt am 24. Januar 2025. Die prozentuale Forderung von 8 % und mindestens 350 € mehr Gehalt ist euch allen seit dem 9. Oktober 2024 bekannt.

Auch der Wunsch nach mehr Zeit – das sogenannte „MEINE ZEIT KONTO“ – ist seitdem in aller Munde. Der Wunsch nach drei zusätzlichen freien Tagen sowie einem weiteren Tag für Gewerkschaftsmitglieder stellt eine große Herausforderung für die Verhandlungen dar. Diese Forderung ist den Arbeitgebern zwar bekannt, stößt jedoch auf große Ablehnung. Dennoch ist es der ausdrückliche Wunsch der ver.di-Mitglieder, die engagierte Leistung am Arbeitsplatz auch bis zur Rente erbringen zu können – und das ohne ausgebrannt und leer von der täglichen Arbeit zu sein. Deshalb gilt es, diesen Wunsch mit Nachdruck in die Verhandlungen einzubringen und entschlossen zu erkämpfen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Forderungen sind die Zulagen und Zuschläge. Auf den ersten Blick scheinen diese für uns in den Sparkassen weniger relevant zu sein. Doch das Gegenteil ist der Fall! Mit der neuen Rechtsprechung zu Mehrarbeit und Überstunden, die auch für Teilzeitkräfte gilt, bekommt dieses Thema eine ganz neue Bedeutung. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich, und eure ver.di-Ansprechpartner:innen stehen euch dabei zur Seite.

Auch die Zeitzuschläge für Samstags- und Sonntagsarbeit sind ein wichtiger Bestandteil der Forderungen. Zudem steht die Wiedereinführung einer Regelung zur Altersteilzeit (ATZ) ganz oben auf der Agenda. In der letzten Tarifrunde mussten wir bei diesem Thema erhebliche Zugeständnisse machen, die es nun rückgängig zu machen gilt.

Lasst uns ab dem 24. Januar 2025 gemeinsam Flagge zeigen und unseren Arbeitgebern verdeutlichen, dass wir bei den Sparkassen entschlossen dazu beitragen werden, diese Tarifrunde erfolgreich zu gestalten. Seid kämpferisch und überzeugt auch eure Kolleginnen und Kollegen von der Notwendigkeit einer Mitgliedschaft bei ver.di.

Jetzt steigen die Tabellenentgelte

Erhöhung zwischen 340 und 680 Euro

Am 1. März 2024 steigen die Tabellenentgelte

  • um einen Sockelbetrag von 200 Euro
  • und zusätzlich um 5,5 Prozent mindestens
  • insgesamt um 340 Euro

Auszubildende und Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen, Hebammenstudierende und
Praktikant*innen erhalten 150 Euro mehr. Außerdem werden die dynamischen tariflichen Zulagen um 11,5 Prozent erhöht.

Bei den unteren Einkommen bedeutet dies Steigerungen um 13 bis 16 Prozent und bei den obersten Einkommen 8 bis 9 Prozent. Im Durch­ schnitt entspricht dies einer Erhöhung um 11,5 Prozent.

Euer Einsatz hat das möglich gemacht.

Drei Verhandlungsrunden, die von Euch durch massive Streiks begleitet wurden, eine Schlichtung und eine weitere Verhandlungsrunde nach der Schlichtung waren nötig, um dieses Ergebnis im April 2023 durchzusetzen. Allein in der Woche vor der dritten Ver­handlungsrunde waren eine halbe Million Kolleg*innen bei Aktionen und Streiks dabei. Zusammen geht ein­fach mehr.

2025 geht es weiter.

Die Laufzeit des Tarifabschlus­ses endet am 31. Dezember 2024. Schon jetzt bereiten wir gemeinsam mit Euch die nächste Tarif­ und Besol­dungsrunde vor. Und auch 2025 ist für ein gutes Ergeb­nis wieder Euer Engagement in der Tarifrunde nötig. Lasst uns das gemeinsam angehen.

Jetzt die Arbeitszeit diskutieren!

Schon 2019 gab es eine ver.di­-Befragung zur Arbeits­zeit im öffentlichen Dienst. 230.000 Kolleginnen und Kollegen hatten sich damals beteiligt! Und damit gezeigt, wie wichtig ihnen das Thema ist. Schon damals wollten wir die Arbeitszeit zum Thema in den Tarif­ und Besoldungs­runden machen. Doch es kam anders: Zuerst die Pandemie und dann Preissteigerungen, die die meisten von uns noch nie erlebt hatten. Dadurch rückten andere Themen in den Vordergrund, auch wenn Arbeitszeitfragen im Hinter­grund weiterhin eine Rolle spielten.

Jetzt wollen wir die Arbeits­zeit wieder anpacken und haben erneut eine große Be­fragung gestartet. Wenn noch nicht geschehen: Macht mit bei der Arbeitszeitbefragung und werbt dafür bei euren Kolleginnen und Kollegen! Ihr seid Expert*innen in eigener Sache. Wir wollen wissen, was Euch persönlich wichtig ist für Eure Arbeitszeit, wie das Verhältnis von Privatleben und Arbeit aussehen sollte, was Euch besonders belastet, wie Ihr es zum Beispiel mit Rufbereit­schaft oder Schichtarbeit haltet.

Hier gibt es diese Tarifinfo auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen

Tarifabschluss: Mitgliederbefragung ab 04. Mai 2023

Am 23. April haben die Tarifparteien im öffentlichen Dienst eine Einigung erzielt, die in wesentlichen Punkten der Schlichtungsempfehlung folgt.

  • Für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023 erfolgt einmalig die Auszahlung einer steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsausgleichszahlung i.H.v. 1.240€ (auszuzahlen im Juni 2023)
  • Für den Zeitraum vom 01.07.2023 bis zum 28.02.2024 wird monatlich eine steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsausgleichszahlung i.H.v. 220€ ausbezahlt.
  • Zum 01.03.2024 werden die Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200€ und zusätzlich um weitere 5,5% erhöht. So erhöhen sich die Bruttogehälter tabellenwirksam um durchschnittlich 11,5%


Das Tarifergebnis hat zweifellos starke Seiten, aber auch Schwächen.

Während sich viele eine kürzere Laufzeit und frühere Tabellenerhöhungen gewünscht hätten, ergibt sich auf der anderen Seite eine starke materielle Verbesserung – insbesondere für die unteren und mittleren Entgeltgruppen.
Für die Sparkassen besonders wichtig: Wir konnten das Sonderopfer Sparkassen, das die Arbeitgeber so massiv eingefordert hatten, nun dank der starken Aktionsbereitschaft in den Sparkassen abwenden.

Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt daher mit großer Mehrheit die Annahme des Ergebnisses.

Und jetzt seid ihr dran: Vom 4.-12. Mai können die ver.di-Mitglieder digital ihr Votum zur Tarifeinigung abgeben. Erst danach entscheidet die BTK endgültig.

Doch zuvor möchten wir gerne mit den ver.di-Mitgliedern diskutieren

Wir laden deshalb alle ver.di-Mitglieder aus den Sparkassen herzlich zu einer weiteren


digitalen Branchenkonferenz Sparkassen
am Donnerstag, den 4. Mai von 18.00-19.30 Uhr
ein. (Zugangsdaten wurden via Mail versendet).

Wer mehr zum Abschluss wissen möchte, findet alle Informationen auf zusammen-geht-mehr.verdi.de

Hier gelangt ihr direkt zur Entgelttabelle auf der ihr die individuellen Erhöhungen für jede Entgeltgruppe einsehen könnt
Hier findet ihr Informationen zum Inflationsausgleichsgelt
Hier findet ihr Stimmen aus der BTK zum Ergebnis – auch von den Sparkassen

Was bedeutet die Schlichtungsempfehlung?

Die Schlichtungsempfehlung liegt vor. Viele Beschäftigte in den Sparkassen fragen sich, wie sich dieser Vorschlag auf die einzelnen Entgeltgruppen auswirken würde.
Unsere Tarifexpert:innen haben für euch mehrere Beispiele ausgerechnet.
Aber Achtung: Dies ist noch kein Tarifergebnis! Die Schlichtungsempfehlung ist die Grundlage für die erneuten Verhandlungen, die morgen in Potsdam starten.

Übrigens: Ihr werdet in jedem Fall zu einem Tarifergebnis befragt. Egal, ob es durch Verhandlungen über die Einigungsempfehlung oder nach einem Erzwingungsstreik zustande kommt.

Zum Beispiel: Serviceberater:in E 6 (Stufe 3)

Zum Beispiel: Privatkundenberater:in E 9a (Stufe 5)

Zum Beispiel: Firmenkundenberater:in E11 (Stufe 4)

Auftakt in Potsdam: Sparkassen setzen klares Zeichen!

Extra nach Potsdam angereist sind Kolleginnen und Kollegen der Sparkasse Bochum, um ihrem Vorstandsvorsitzenden und Mitglied der VKA-Verhandlungskommission Jürgen Hohmann zu sagen, was sie vom Verhalten der VKA und deren unterirdischen Angebot halten.

Zum Auftakt der 3. Verhandlungsrunde gab es in Potsdam eine lautstarke Demonstration durch die Potsdamer Innenstadt, an der auch Kolleginnen und Kollegen der Brandenburger Sparkasse teilnahmen.

Wochenrückblick: Ein weiteres „Sparkassenopfer“ ist mit uns nicht zu machen!

Vor der dritten Verhandlungsrunde haben wir noch einmal ein starkes Zeichen gesetzt!

Tausende Sparkassenkolleg*innen (nicht nur) aus Aachen, Bremen, Gelsenkirchen, Halle, Hamburg, Hamm, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln , Mönchengladbach, Stuttgart, Ulm, Witten waren auf der Straße und haben lautstark deutlich gemacht, dass ein weiteres Sparkassenopfer mit uns nicht zu machen ist.

Wir sind gespannt, ob das die Arbeitgeber verstanden haben!

Am nächsten Montag geht es noch mal richtig zur Sache, bundesweit sind vor allem die Kolleginnen und Kollegen an den Flughäfen, den kommunalen ÖPNV-Betrieben, den kommunalen Häfen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum Streik aufgerufen.

Es geht darum dass der Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre nicht nur ausgeglichen wird, sondern auch darum, dass kein weiterer durch einen neuen Tarifabschluss dazukommt.

Wir stehen solidarisch hinter diesem Streik – Zusammen geht mehr!
Hier gibt es weitere Infos zum „Megastreik“

Und hier kommt der Rückblick auf eine unglaubliche Streikwoche der Sparkassen:

Halle zeigt Flagge!

Über 100 Teilnehmer aus der Sparkasse Burgenlandkreis & der Saalesparkasse waren heute in Halle im Demozug mit über 1500 Streikenden durch Halle unterwegs

Streiks in Karlsruhe: Wir lassen uns nicht spalten!

Zahlreiche Kolleg*innen der Sparkassen Pforzheim Calw, Karlsruhe, Baden-Baden Gaggenau und Rastatt Gernsbach haben sich heute am bezirksweiten Streiktag in Karlsruhe beteiligt. Auf der Kundgebung mit ca. 3000 Teilnehmer*innen gab es mehr Sparkassenplakate als je zuvor.

In der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau waren nur noch eine Filiale und ein paar wenige Abteilungen geöffnet. Bei der Sparkasse Pforzheim Calw waren 15 Filialen geschlossen und wir mussten noch einen Bus für die Kolleg*innen in Mühlacker organisieren, die ihr gesamtes Geschäftsgebiet bestreikt haben.

Und alle waren sich einig, die Sparkassenarbeitgeber haben sie mit ihrem respektlosen Verhalten auf die Straße getrieben. Das Signal aus Karlsruhe ist deutlich. Wir lassen uns nicht spalten. Sparkassenbeschäftigte sind keine Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse!