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Enttäuschender Verhandlungsauftakt Tarifrunde Postbank

Am 6. Februar fand die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Tarifbereiche Postbank und Postbank Filialvertrieb statt. Am Ende dieses ersten Verhandlungstermins herrschte Ernüchterung unter den Mitgliedern des ver.di-Verhandlungsteams: Die Arbeitgeberseite lieferte keine konkreten Vorschläge, um auf die Forderungen der ver.di-Mitglieder einzugehen.

Im Gegenteil: Gleich zu Beginn gab die Arbeitgeberseite einen klaren Ausblick, wo die Reise hingehen soll. Im Vergleich zu anderen Banken seien die Kosten viel zu hoch. Die Deutsche Bank sei ausdrücklich nicht dafür verantwortlich, die Inflation vollständig auszugleichen. Diese Aufgabe läge aus Sicht der Deutschen Bank beim Staat. Ein konkretes Verhandlungsangebot gab es nicht. Vielmehr möchte die Deutsche Bank die Erhöhung der Gehälter vertagen und an die Branchentarifverhandlungen der privaten Banken im Sommer koppeln. Diesen Vorstoß haben wir zurückgewiesen und ein Gehaltsangebot für diese Tarifrunde eingefordert.

Die Belastung bei uns bleibt hoch, die Unsicherheit für uns ist groß. In den Augen des Managements sind wir als Beschäftigte nur Kostenfaktoren, obwohl gerade wir im letzten Jahr rund um Unity vieles für die Bank abfangen mussten. Gedankt wird es uns nicht. Nun müssen wir füreinander da sein und uns für einen guten Abschluss engagieren.

Kübra Kyei, Mitglied der Verhandlungskommission

Das ver.di-Verhandlungsteam hat deutlich gemacht in welcher angespannten Situation die Beschäftigten sind und auf die Dringlichkeit spürbarer Gehaltssteigerungen hingewiesen. Denn spätestens seit der Veröffentlichung der aktuellen Bilanzzahlen ist klar, dass die Deutsche Bank in der Lage ist, die Gehälter deutlich anzuheben.

Neben der Gehaltsfrage waren auch alle anderen Forderungen Thema der heutigen Verhandlungen. Jedoch hat die Arbeitgeberseite zu keiner dieser Forderung einen Lösungsvorschlag angeboten.  Sie wollten sich nur unsere Forderungen „erklären“ lassen.

Die Deutsche Bank hat trotz einiger Herausforderungen gute Geschäftszahlen vorgelegt und möchte die Dividendenzahlungen bis 2025 mehr als verdoppeln. Damit wird deutlich: Geld ist offensichtlich genug da. Es sollen nur andere kriegen!

Jan Duscheck, ver.di-Verhandlungsführer

Hier noch einmal unsere Forderungen im Überblick:

  • Steigerung der Gehälter um 15,5%, mindestens aber um 600 Euro
  • Steigerung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
  • Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31.12.2028
  • Anspruch auf unbefristete Übernahme und Lernmittelzuschüsse für Auszubildende

Darüber hinaus hat ver.di folgende Gesprächsthemen:

  • Sechs Belastungsausgleichstage als Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder
  • Anspruch auf Umwandlung von Geld in Zeit, sowie eine Regelung für Teilzeitbeschäftigte

Weitere Forderungen bei der Postbank Klassik:

  • Sechs Belastungsausgleichstage als Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder
  • Anspruch auf Umwandlung von Geld in Zeit, sowie eine Regelung für Teilzeitbeschäftigte

Weitere Forderungen bei der Postbank Filialvertrieb:

  • Fortführung der Postbankzulage
  • Verlängerung und Weiterentwicklung des Altersteilzeittarifvertrages

Die Arbeitgeberseite hat ihrerseits Gegenforderungen in die Verhandlungen für die Postbank Klassik eingebracht:

  • Kopplung der Gehaltsanhebungen an die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des privaten Bankgewerbes
  • Abschaffung bzw. Einschränkung der Übertragungsmöglichkeit von Resturlaub in das Folgejahr
  • Ablösung der Manteltarifverträge Ausbildung Postbank und Postbank Filialvertrieb durch den Nachwuchskräftetarifvertrag privates Bankgewerbe
  • Tarifliche Regelung der Konditionen von Sondereinsätzen im Bereich Operations

Die Arbeitgeberseite hat ihrerseits Gegenforderungen in die Verhandlungen für die Postbank Filialvetrieb eingebracht:

  • Kopplung der Gehaltsanhebungen an die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des privaten Bankgewerbes
  • Ablösung der Manteltarifverträge Ausbildung Postbank und Postbank Filialvertrieb durch den Nachwuchskräftetarifvertrag privates Bankgewerbe

Diese hat das ver.di-Verhandlungsteam zunächst zur Kenntnis genommen und insbesondere beim Gehalt bereits deutlich gemacht, dass eine Einigung dazu nicht denkbar ist.

Eines hat der Verhandlungsauftakt klar gezeigt:

Auch in diesem Jahr werden keine Geschenke verteilt und die Deutsche Bank wird ohne Druck kein vernünftiges Verhandlungsangebot machen. Konkret heißt das: die eigene Seite durch eine ver.di-Mitgliedschaft stärken, unsere Forderungen an möglichst vielen Standorten sichtbar machen und sich persönlich an entsprechenden Aktionen und Warnstreiks beteiligen!

Wir wollen dich auf dem Laufen halten!

Bitte hinterlege unter meine.verdi.de deine private Mailadresse.

Hier gibt es das Tarifinfo für die Postbank Klassik auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen.

Hier gibt es das Tarifinfo für die Postbank Filialvertrieb auch als praktisches PDF zum Herunterladen und Verteilen.