Die rund 1.500 Beschäftigten der Commerzbank Transaction Services (ComTS) drängen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf einen Tarifvertrag. Die hundertprozentige Commerzbank-Tochter ist an sechs Standorten für die Backoffice-Dienstleistungen der Bank verantwortlich. „Die Beschäftigten erhalten trotz Staatsbeteiligung an der Muttergesellschaft Löhne nur knapp über dem Mindestlohn. Das ist nicht einzusehen“, kritisiert die zuständige Gewerkschaftssekretärin Katrin Behrens.
Prominente Unterstützung erhalten die Beschäftigten nun vom Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). In einer Schalte mit der Belegschaft appellierte dieser nun an die Geschäftsleitung der Großbank: „So fair wie der Staat in der Finanzkrise zur Commerzbank war und sie gerettet hat, so fair muss die Commerzbank auch jetzt zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein. Sie haben ein Recht auf einen ordentlichen Tarifvertrag.“
Bausewein appellierte zudem an den Bund, aktiv zu werden, da dieser an der Commerzbank beteiligt sei. „Auch Firmen, die nur in Teilen in staatlicher Hand sind, müssen nach Tarif bezahlen. Da gibt es kein Wenn und Aber“, so Bausewein.
Die ComTS hat sechs regionale Standorte mit Sitz in Nordrhein-Westfalen (Duisburg und Hamm) und Sachsen-Anhalt (Erfurt, Magdeburg und zwei Filialen in Halle). Die Beschäftigten dort verdienen rund 1.700 Euro brutto im Monat. Zum Vergleich: Bankkaufleute bei Banken fangen mit Einstiegs-gehältern von 2.500 Euro an. Ein Tarifvertrag bei der Tochtergesellschaft ist daher dringend notwendig, fordert ver.di.
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