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Ab Juli 2,0 Prozent mehr Gehalt durch Tarifvertrag

Protest vor Tarifverhandlung

Foto: Kay Herschelmann

Zweite Stufe des Tarifabschlusses wird umgesetzt

Mit der Erhöhung der Gehälter um 2,0 Prozent ab 01. Juli 2023 wird die nächste Stufe des Tarifabschlusses zwischen ver.di und dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschland (VÖB) aus dem letzten Jahr umgesetzt. Die erste Stufe mit einer Erhöhung der Gehälter um 3,0 Prozent erfolgte bereits im letzten Jahr. Der Tarifabschluss aus dem April 2022 sieht insgesamt zwei Erhöhungsschritte der Tarifgehälter und als weiteren Bestandteil die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde (entspricht dem Wert einer linearen Gehaltserhöhung von ca. 2,6 Prozent) zum 01. Januar 2024 vor.

Arbeitszeitverkürzung zum 1. Januar 2024 – Umsetzung auch in ganzen freien Tagen möglich

Zwölf Minuten weniger pro Tag zu arbeiten, kann eine Option sein. Zusätzlich sollen die Beschäftigten auch die Möglichkeit haben, die Arbeitszeitverkürzung ab 2024 auch als ganze freie Tage (bis zu sieben Tage) umzusetzen. In vielen Instituten engagieren sich gerade die Personalrats- bzw. Betriebsratsgremien mit unserer Unterstützung dafür, dass ein entsprechendes Wahlrecht umgesetzt wird. Gleichzeitig achten wir gemeinsam darauf, dass diese Arbeitszeitverkürzung nicht zu einer Arbeitsverdichtung und noch mehr Belastung bei den Beschäftigten führt.

6,0 Prozent und mehr – Inflation bleibt auch in 2023 hoch – ver.di fordert weitere Entlastung für die Beschäftigten durch Einmalzahlungen!

Klar ist: Die Erhöhungen der Tarifgehälter um 3,0 Prozent (in 2022) bzw. 2,0 Prozent (aktueller Schritt) können die aktuellen Inflationswerte nicht ausgleichen.

Die Konsequenz: Unsere Einkommen verlieren seit Monaten real an Wert – unsere Kaufkraft sinkt immer mehr. Dies gilt es mit der Tarifrunde im kommenden Jahr wieder auszugleichen, indem wir uns gemeinsam für entsprechend hohe Einkommenssteigerungen einsetzen. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende Mai 2024. Erst dann kann er durch uns als ver.di gekündigt werden und wir können die Arbeitgeberseite zu einer neuen Verhandlungsrunde auffordern.

In der Zwischenzeit setzen wir uns dafür ein, dass in allen Instituten eine Energiegeld- bzw. eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt wird. Bereits im Sommer des letzten Jahres haben wir uns als ver.di hierfür stark gemacht. Im Ergebnis haben sehr viele Institute entsprechende Zahlungen zugesagt und geleistet. Einige Unternehmen haben bereits den steuer- und abgabenfreien Gesamtbetrag in Höhe von 3.000 Euro ausgezahlt, der überwiegende Teil jedoch erst einmal einen Teilbetrag, manche Arbeitgeber waren bisher noch überhaupt nicht bereit, eine entsprechende Zahlung zu leisten.

Unsere Forderung ist klar: Wir fordern alle Institute auf, bis Ende des Jahres ihre Beschäftigten in dieser wirtschaftlichen Ausnahmesituation finanziell zu unterstützen und den gesamten steuer- und abgabenfreien Betrag von 3.000 Euro an sie auszuzahlen.

Die hohe Inflation betrifft vor allem Waren und Dienstleistungen (Nahrungsmittelpreise und Energiepreise) des täglichen Bedarfs. Eine Entlastung ist für die Beschäftigten dringend notwendig und die finanziellen Spielräume dafür in den Häusern sind da.

ver.di-Beschäftigtenbefragung zu den Arbeitsbedingungen in der Bankenbranche

Gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben wir auch in diesem Jahr einen Online-Fragebogen entworfen, in dem wir die Beschäftigten in der Bankenbranche wieder zu verschiedenen Aspekten ihres Arbeitsalltages befragen. Die Befragung läuft von Juni bis September. Im Herbst werden wir die Ergebnisse dann vorstellen.

Nach 2018 und 2021 führen wir die Beschäftigtenbefragung inzwischen zum dritten Mal durch und können damit auch die Entwicklung der Arbeitsbedingungen der letzten Jahre beurteilen. Sie ist die größte institutsübergreifende Befragung zu den Arbeitsbedingungen in der Bankenbranche in Deutschland. Die Ergebnisse haben Einfluss auf die Arbeit von uns als ver.di und der Personal- und Betriebsräte der Bankenbranche und werden auch in den unterschiedlichen Sozialpartnerdialogen mit den Arbeitgebervertretungen der Unternehmen diskutiert. Außerdem leiten wir aus den Ergebnissen der Befragung auch die Forderungen für die kommenden Tarifrunden 2024 ab. Wir sichern dabei zu, dass alle Angaben anonym bleiben. Bei der Befragung werden keine persönlichen Daten erhoben oder verarbeitet.

Diese Tarifinfo gibt es hier auch zum Herunterladen und Verteilen.


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