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Aktive Mittagspausen zeigen Bereitschaft der Beschäftigten

Aktive Gewerkschafter bei der Atruvia AG

In München, Karlsruhe und Münster zeigten mehrere hundert Beschäftigte ihre Bereitschaft, sich für ihre Tarifforderungen einzusetzen.

In München haben am Dienstag, den 24. Oktober 2023, rund 80 Beschäftigte der Atruvia an einem Tarifspaziergang teilgenommen. Viele sind dafür extra an den Standort gekommen. Die Stimmung während der Rede-Beiträge und dem Rundgang war durchwegs positiv – endlich kommen wir in Bewegung. Die Bereitschaft, sich weitergehend einzusetzen ist bei vielen sehr hoch. Gesteigert wurde diese noch durch aufmunternde Worte und Signale von Passant*innen während der Aktion.

Auch in Karlsruhe gab es eine „bewegte Pause“ mit über 300 aktiven Gewerkschafter*innen. „Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit, sich für ihren Tarif einzusetzen. Die Rückendeckung für die Forderungen ist groß! Als Organisatoren der Bewegten Pause sind wir begeistert von der Stimmung vor Ort“, so ein aktiver Gewerkschafter dort.

In Münster folgten zahlreiche Beschäftigte ebenfalls dem Aufruf der Gewerkschaft. Vor dem Gebäude 61 versammelten sich rund 200 Kolleginnen und Kollegen zur „Aktiven Mittagspause“. Frederik Werning machte in seiner Ansprache klar, dass die Rechnung des Arbeitgebers noch nicht aufgeht und dass das letzte Arbeitgeberangebot kaum ausreichend sei, um zu einem Abschluss zu kommen.

Bei einzelnen Forderungen habe man noch überhaupt keinen Fortschritt erzielt. Die Stimmung war dabei durchgehend gut und ein kraftvoller Auftakt für alles weitere. Deutlich gemacht wurde entsprechend auch, dass die „Aktive Mittagspause“ voraussichtlich noch nicht ausreichen werde, um substanzielle Fortschritte zu erzielen. Der aktive Teil bildete mit dem Spaziergang rund um die Gebäude den passenden Abschluss einer insgesamt gelungenen Aktion.

DB Direkt: Forderungen für die Entgelttarifrunde beschlossen

Foto: Kay Herschelmann

Berlin, 16. Oktober 2023; Wer schlecht bezahlt wird, kann sich kein gutes Leben leisten. Die Mindeststundenvergütung muss auf 17,50 Euro steigen!

Die ver.di-Tarifkommission hat auf Grundlage der Mitgliederbefragung die Forderungen für die Entgelttarifrunde 2023 beschlossen.

  • 17,50 Euro Mindeststundenvergütung (VG 1 im 1. Jahr)
  • Entsprechende prozentuale Anpassung aller Entgelte bis zur Vergütungsgruppe 5
  • 15 % Gehaltserhöhung für die Vergütungsgruppe 6
  • Auszubildende bei der DB Direkt GmbH werden genauso wie die Auszubildenden bei der Postbank Direkt GmbH bezahlt (1.151 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 1.220 Euro im 2. Jahr, 1.300 Euro im 3. Jahr).
  • Erhöhung der Vermögenswirksamen Leistungen auf 40 Euro
  • Mitgliedervorteilsregelung: ver.di-Mitglieder erhalten zwei zusätzliche Tage Erholungsurlaub

Klar ist: unser Forderungspaket ist gewaltig – aber gerechtfertigt. Seit fast zwei Jahren schießen die Preise durch die Decke. Viele kommen mit dem bei DB Direkt gezahlten Gehalt nicht mehr über die Runden. Die Inflation hat die seit dem beim letzten Tarifabschluss vereinbarten Einkommen entwertet.

Eine Stundenvergütung von 12,64 Euro (Einstieg VG 2) reicht hinten und vorne nicht, passt nicht mehr in die Tariflandschaft und steht vor allem dem DB Konzern nicht gut zu Gesicht. Darüber hinaus werden bei der Postbank Direkt Tätigkeiten, die mit denen in der VG 2 vergleichbar sind, deutlich besser bezahlt. Beschäftigte erhalten dort bis zu 450 Euro mehr im Monat.

Und: Das derzeitige Gehaltsniveau bei der DB Direkt ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Gut qualifizierte Beschäftigte orientieren sich auf besser bezahlte Stellen im Konzern oder verlassen das Unternehmen. Ganz zu schweigen davon, dass mit den derzeit gezahlten Gehältern kein dringend gebrauchtes neues Personal gewonnen werden kann. Mehr Geld trägt deshalb auch zur Zukunftssicherung der DB Direkt bei.

Einzig, weil es ver.di-Mitglieder im Unternehmen gibt, finden überhaupt Tarifverhandlungen statt. Sonst müssten die/ der Einzelne sich alleine darum kümmern, wieviel Geld sie/er am Monatsende bekommt. Gewerkschaftsmitglieder haben einen „Extrabonus“ verdient. Deshalb fordern wir zwei Tage zusätzlichen Erholungsurlaub für ver.di-Mitglieder.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

diese Tarifrunde ist mindestens genauso herausfordernd wie 2021. Dort konnten wir nach wochenlangen Streiks das 13. Gehalt durchsetzen. Geschafft haben wir das nur, weil es eine starke Unterstützung bei den Beschäftigten gab, auch in Form von ver.di-Mitgliedschaften. Wer ein gutes Tarifergebnis auch in 2023 will, muss ver.di dafür stark machen.

Euer ver.di-Verhandlungsteam
Christiane Fillers, Stefan Janowitz, Gabriele Bille, Christiane Koch Standort Essen Carola Märker, Hakan Tuna Standort Berlin Roman Eberle, Birgit Laumen ver.di

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2% mehr Gehalt ab September 2023

Kolleg*innen ansprechen

Foto: canva.com

Zum 01.09.2023 greift die nächste Stufe unseres Tarifabschlusses, der im April 2022 erzielt wurde. Ihr Gehalt im Versicherungsinnendienst steigt um weitere zwei Prozent, die Vergütungen für Auszubildende erhöhen sich um 50 Euro.

Die Gehaltssteigerungen aus unserem Tarifvertrag reichen nicht aus, um die andauernd hohe Inflation auszugleichen. Deshalb hatte die ver.di-Tarifkommission im Herbst 2022 die Initiative ergriffen und trotz Friedenspflicht den Arbeitgeberverband zu Verhandlungen zu einer Inflationsausgleichsprämie (Energiegeld) aufgefordert und eine weitere Zahlung von 2.000 Euro für alle Beschäftigten (Teilzeit und Elternzeit anteilig) durchgesetzt.

Außerdem haben die Tarifparteien die Unternehmen aufgefordert, weitere noch mögliche 1.000 Euro netto Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Das wurde oder wird von den Unternehmen allerdings unterschiedlich umgesetzt.

Das Gesamtpaket kann sich auch im Vergleich mit anderen Tarifbereichen durchaus sehen lassen. Trotzdem bleibt am Ende des Tages ein Kaufkraftverlust für die Zukunft durch die weiterhin hohe Inflation. Natürlich hätte die Versicherungsbranche höhere prozentuale Anpassungen verkraftet, aber das ist am mangelnden Willen der Arbeitgeber gescheitert.

Im Ergebnis hat ver.di für Sie über die Laufzeit des Tarifvertrags bis zum 31.03.2025 eine Mischung aus Einmalzahlungen und prozentualen Anpassungen erreicht:

Mai 2022 (Einmalzahlung aus den Gehaltstarifverhandlungen)+ 550 Euro
September 2022 (Prozentuale Gehaltserhöhung aus den Gehaltstarifverhandlungen)+3%
Bis März 2023 (Energiegeld-Verhandlungen)+ 1.000 Euro netto
Mai 2023 (Einmalzahlung aus den Gehaltstarifverhandlungen)+ 500 Euro
September 2023 (Prozentuale Steigerung aus den Gehaltstarifverhandlungen)+2%
Bis März 2024 (Energiegeld-Verhandlungen)+ 1.000 Euro netto
September 2024 (Prozentuale Steigerung EnergiegeldVerhandlungen)+3%

In einigen Branchen ist es den Gewerkschaften gelungen, Tarifabschlüsse zu erzielen, die zu weniger Reallohnverlusten führen. Möglich war das da, wo die Forderungen der Gewerkschaften stark von den Beschäftigten unterstützt wurden, es eine hohe Streikbeteiligung und viele Gewerkschaftseintritte gab.

Gerade in schwierigen Zeiten wird deutlich: Da, wo sich viele Menschen gemeinsam für ihre Interessen einsetzen, können wir mehr für alle erreichen! Die Investition in den Gewerkschaftsbeitrag rentiert sich schnell. Auch in der Versicherungsbranche haben wir in der letzten Tarifrunde neue Mitglieder gewonnen. Wenn wir in der nächsten Tarifrunde aber weitere Reallohnverluste verhindern und ein wirkliches Plus für alle durchsetzen wollen, müssen wir mehr werden.

Deshalb unsere Aufforderung an alle, die den Weg in unsere Gewerkschaft ver.di noch nicht gefunden haben: Stärken Sie sich selbst durch Ihre Mitgliedschaft und investieren Sie die Hälfte der Tarifanpassung (1%) in eine bessere Zukunft. Sprechen Sie gerne die Ihnen bekannten ver.di-Mitglieder im Betrieb an oder werden Sie direkt online Mitglied.

Falls Sie schon Mitglied sind, dann sprechen Sie mit Ihren Kolleg*Innen darüber. Auch in unserer Branche müssen wir selbstbewusster werden, uns zeigen und offen für unsere Interessen eintreten.

Gehaltstabelle Versicherungsinnendienst 2023

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Gleiche Erholung für gleiche Arbeit erreicht!

Foto: canva.com

Erholungsurlaub nach Manteltarifvertrag
Die Dauer des Erholungsurlaubs ist im §10 des Manteltarifvertrags für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Postbank Filialvertrieb AG geregelt. Bisher wurde die Dauer des Erholungsurlaubs vom Lebensalter abhängig gemacht.

Vor einiger Zeit entschied jedoch das Bundesarbeitsgericht, dass die Bemessung des Urlaubsanspruchs nach Altersstufen ohne legitimen Zweck eine unmittelbare, nicht gerechtfertigte Diskriminierung darstellt.

Wegfall der Altersstaffelung – ein Erfolg!
Unsere engagierte ver.di-Aktive und gleichzeitig GJAV-Vorsitzende Stefanie Gruber hat sich gemeinsam mit ver.di und dem Gesamtbetriebsrat dafür stark gemacht, das diese Ungerechtigkeit ein Ende hat – und das mit Erfolg!

Die Urlaubsansprüche sollten inzwischen auch im System angepasst worden sein. Sollte das nicht der Fall sein, wendet euch bitte an eure JAV- oder BRMitglieder.

Durch diesen engagierten Einsatz erhalten junge Beschäftigte ab jetzt bei einer 5Tage-Woche 30 Tage und bei einer 6-TageWoche 36 Tage Erholungsurlaub, das entspricht einer Erhöhung um bis zu 4 Tagen im Jahr!

Gleiche Arbeit und gleicher Stress verdienen selbstverständlich auch gleiche Erholung!

Stefanie Gruber

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Ab Juli 2,0 Prozent mehr Gehalt durch Tarifvertrag

Protest vor Tarifverhandlung

Foto: Kay Herschelmann

Zweite Stufe des Tarifabschlusses wird umgesetzt

Mit der Erhöhung der Gehälter um 2,0 Prozent ab 01. Juli 2023 wird die nächste Stufe des Tarifabschlusses zwischen ver.di und dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschland (VÖB) aus dem letzten Jahr umgesetzt. Die erste Stufe mit einer Erhöhung der Gehälter um 3,0 Prozent erfolgte bereits im letzten Jahr. Der Tarifabschluss aus dem April 2022 sieht insgesamt zwei Erhöhungsschritte der Tarifgehälter und als weiteren Bestandteil die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde (entspricht dem Wert einer linearen Gehaltserhöhung von ca. 2,6 Prozent) zum 01. Januar 2024 vor.

Arbeitszeitverkürzung zum 1. Januar 2024 – Umsetzung auch in ganzen freien Tagen möglich

Zwölf Minuten weniger pro Tag zu arbeiten, kann eine Option sein. Zusätzlich sollen die Beschäftigten auch die Möglichkeit haben, die Arbeitszeitverkürzung ab 2024 auch als ganze freie Tage (bis zu sieben Tage) umzusetzen. In vielen Instituten engagieren sich gerade die Personalrats- bzw. Betriebsratsgremien mit unserer Unterstützung dafür, dass ein entsprechendes Wahlrecht umgesetzt wird. Gleichzeitig achten wir gemeinsam darauf, dass diese Arbeitszeitverkürzung nicht zu einer Arbeitsverdichtung und noch mehr Belastung bei den Beschäftigten führt.

6,0 Prozent und mehr – Inflation bleibt auch in 2023 hoch – ver.di fordert weitere Entlastung für die Beschäftigten durch Einmalzahlungen!

Klar ist: Die Erhöhungen der Tarifgehälter um 3,0 Prozent (in 2022) bzw. 2,0 Prozent (aktueller Schritt) können die aktuellen Inflationswerte nicht ausgleichen.

Die Konsequenz: Unsere Einkommen verlieren seit Monaten real an Wert – unsere Kaufkraft sinkt immer mehr. Dies gilt es mit der Tarifrunde im kommenden Jahr wieder auszugleichen, indem wir uns gemeinsam für entsprechend hohe Einkommenssteigerungen einsetzen. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende Mai 2024. Erst dann kann er durch uns als ver.di gekündigt werden und wir können die Arbeitgeberseite zu einer neuen Verhandlungsrunde auffordern.

In der Zwischenzeit setzen wir uns dafür ein, dass in allen Instituten eine Energiegeld- bzw. eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt wird. Bereits im Sommer des letzten Jahres haben wir uns als ver.di hierfür stark gemacht. Im Ergebnis haben sehr viele Institute entsprechende Zahlungen zugesagt und geleistet. Einige Unternehmen haben bereits den steuer- und abgabenfreien Gesamtbetrag in Höhe von 3.000 Euro ausgezahlt, der überwiegende Teil jedoch erst einmal einen Teilbetrag, manche Arbeitgeber waren bisher noch überhaupt nicht bereit, eine entsprechende Zahlung zu leisten.

Unsere Forderung ist klar: Wir fordern alle Institute auf, bis Ende des Jahres ihre Beschäftigten in dieser wirtschaftlichen Ausnahmesituation finanziell zu unterstützen und den gesamten steuer- und abgabenfreien Betrag von 3.000 Euro an sie auszuzahlen.

Die hohe Inflation betrifft vor allem Waren und Dienstleistungen (Nahrungsmittelpreise und Energiepreise) des täglichen Bedarfs. Eine Entlastung ist für die Beschäftigten dringend notwendig und die finanziellen Spielräume dafür in den Häusern sind da.

ver.di-Beschäftigtenbefragung zu den Arbeitsbedingungen in der Bankenbranche

Gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben wir auch in diesem Jahr einen Online-Fragebogen entworfen, in dem wir die Beschäftigten in der Bankenbranche wieder zu verschiedenen Aspekten ihres Arbeitsalltages befragen. Die Befragung läuft von Juni bis September. Im Herbst werden wir die Ergebnisse dann vorstellen.

Nach 2018 und 2021 führen wir die Beschäftigtenbefragung inzwischen zum dritten Mal durch und können damit auch die Entwicklung der Arbeitsbedingungen der letzten Jahre beurteilen. Sie ist die größte institutsübergreifende Befragung zu den Arbeitsbedingungen in der Bankenbranche in Deutschland. Die Ergebnisse haben Einfluss auf die Arbeit von uns als ver.di und der Personal- und Betriebsräte der Bankenbranche und werden auch in den unterschiedlichen Sozialpartnerdialogen mit den Arbeitgebervertretungen der Unternehmen diskutiert. Außerdem leiten wir aus den Ergebnissen der Befragung auch die Forderungen für die kommenden Tarifrunden 2024 ab. Wir sichern dabei zu, dass alle Angaben anonym bleiben. Bei der Befragung werden keine persönlichen Daten erhoben oder verarbeitet.

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Überarbeitung der Entgeltstrukturverhandlungen unterbrochen

Foto: Canva.com

In den letzten Tagen haben wir bereits unsere Mitglieder vorab darüber informiert, dass wir bei unseren Gesprächen mit dem Bundesverband der Öffentlichen Banken (VÖB) über eine neue Entgeltordnung an einem Punkt angekommen sind, wo eine Denkpause notwendig erscheint. Deshalb haben die Sozialpartner beschlossen, die Verhandlungen zu unterbrechen und sie zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt wiederaufzunehmen.

Wir sind der Meinung, dass bei einem System, das über Jahrzehnte tragen soll, das transparent sein soll und das den veränderten Anforderungen an die moderne Arbeitswelt gerecht werden soll, auf jeden Fall Qualität vor Schnelligkeit geht.

Dies bedeutet auch, dass wir die noch offenen Punkte sorgfältig bewerten und diskutieren und mit dem VÖB erst dann erneut sprechen, wenn dieser dazu ebenfalls eine einheitliche Sicht entwickelt hat.

Was bedeutet die Verhandlungsunterbrechung für Sie als Tarifbeschäftigte*r?
Für Sie ändert sich in der Praxis nichts. Die Tarifbindung und Tariftabelle bleibt weiterhin die Grundlage für Ihre Eingruppierung, da für diese Tarifverhandlungen der Tarifvertrag nicht gekündigt wurde.

Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde bei vollem Lohnausgleich zum 01.01.24
Ein weiteres Thema, das aus dem letzten Abschluss noch umzusetzen ist, betrifft die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf dann 38 Stunden/Woche* ab dem 01.01.2024 bei vollem Lohnausgleich.

Wie im Tarifabschluss festgelegt wollen wir auf jeden Fall sicherstellen, dass die Beschäftigten eine echte Wahlmöglichkeit haben, wie diese Verkürzung umgesetzt wird.

12 Minuten weniger pro Arbeitstag zu arbeiten, kann eine Option sein. Wir finden aber, dass echte Entlastung viel besser zu realisieren ist, wenn die Mitarbeitenden auch die Chance haben, bis zu sieben Tage pro Jahr zusätzlich frei zu haben.

Eine Möglichkeit zur Auszahlung bzw. dem Abgelten der Arbeitszeitverkürzung als jährliche Einmalzahlungen oder monatliche Gehaltszahlung sieht der Flächentarifvertrag nicht vor. Der Versuch der Arbeitgeber einzelner Institute, dies betrieblich durchzusetzen ist tarifwidrig und damit rechtlich unzulässig. Wir sind überzeugt davon, dass die Arbeitszeitverkürzung ein wichtiger Baustein für die Entlastung und Attraktivität unserer Branche ist.

Dort, wo es berechtigte Interessen von Beschäftigtenseite gibt, ein Wahlrecht zwischen mehr Freizeit und mehr Geld zu ermöglichen, muss dies im Rahmen einer Anpassung des Flächentarifvertrages oder durch Haustarifvertrag erfolgen.

Was steht noch an?
Zum 01.07.2023 steigen die Gehälter um weitere 2,0%.

Damit wir in der kommenden Tarifrunde im Jahr 2024 höhere Abschlüsse erzielen und Ihre Bedürfnisse noch besser umsetzen können, braucht es auch im kommenden Jahr eine engagierte Tarifrunde mit vielen Aktiven in den Betrieben. Wir werden in Kürze die Befragung der Belegschaften beginnen und bitten Sie schon heute, sich die Zeit dafür zu nehmen und sich zu beteiligen.

Nur gemeinsam sind wir stark.
Wir für Tarif.
Auch 2024

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AUFGEBEN WAR KEINE OPTION: Nach zwei Jahren Tarifvertrag bei der ComTS!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vor mehr als zwei Jahren haben sich die Beschäftigten in den ComTS Gesellschaften West und Mitte auf den Weg zu einem Tarifvertrag – und damit zu wertschätzenden Arbeitsbedingungen – gemacht. Später sind dann auch die Gesellschaften Rhein-Ruhr, Ost und Nord dazugestoßen. Es galt, nicht nur die Belegschaften in ver.di zu organisieren, sondern es mussten auch sehr viele Schwierigkeiten bewältigt und Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Der Vorstand der AG war anfangs strikt gegen tarifvertraglich geregelte Arbeitsbedingungen in seinen eigenen Tochtergesellschaften. Auch in den Belegschaften selbst gab es Zweifel, ob dies möglich und nicht sogar gefährlich für die Zukunft der Arbeitsplätze sein könnte. Die Geschäftsführungen haben sich jedenfalls lange Zeit viel Mühe gegeben, diese Angst zu nähren.

Nichts davon hat unsere Aktiven verzagen lassen. Sie haben Tarifkommissionen gewählt, Mitglieder organisiert und schließlich zu Aktionen aufgerufen. Diese mündeten in einer Streikwelle, die schließlich im Spätsommer letzten Jahres zu einer flächendeckenden Bewegung wurde. Dabei haben die Betriebsräte und Aktiven aus der Commerzbank AG immer lauter und immer nachdrücklicher ihre Unterstützung und Solidarität für die Streikenden in den ComTS Gesellschaften zum Ausdruck gebracht. Im November 2022 haben sie mit einer beeindruckenden öffentlichen Aktion endlich Tarifverhandlungen für die ComTS mit durchgesetzt.

Der Mut, die Entschlossenheit und das Engagement der ComTS Belegschaften haben dazu geführt, dass wir seit dem 16.02.2023 mit den Arbeitgebern zu echten Tarifverhandlungen zusammengesessen haben. Nun sind wir nach drei Verhandlungsterminen und sechs Wochen ernsthafter Gespräche zu einem Ergebnis gekommen!

Ab dem 01.07.2023 wird es einen Tarifvertrag für alle Standorte und die kompletten Belegschaften der ComTS geben! Versprochen, gehalten!

Wir hatten versprochen, dass wir so lange kämpfen, bis Abrufverträge, sachgrundlose Befristungen und nicht planbare Arbeitszeiten der Vergangenheit angehören. Das haben wir erreicht!

Wir hatten versprochen, dass die Arbeitsbedingungen der AG in Zukunft in weiten Teilen auch in der ComTS gelten werden. Das haben wir erreicht!

Ab Juli gelten folgende Arbeitsregelungen:

  • die 39-Stunden-Woche,
  • die fünf Tage-Woche,
  • 30 Tage Urlaub im Jahr,
  • die beiden „Bankfeiertage“ am 24./31.12.,
  • Samstagsarbeit ist freiwillig,
  • Zuschläge und Zulagen, Freistellungskriterien und vieles mehr. Details bekommt ihr schnellstmöglich in Teams-Sitzungen, Betriebsgruppenveranstaltungen und Veröffentlichungen.
  • Ein Krankengeldzuschuss gestaffelt anhand der Betriebszugehörigkeit und
  • Anpassung der Ausbildungsvergütungen analog zur Bank.

Wir hatten versprochen, dass sich die Entgelte verbessern werden und es mehr Respekt für Eure Leistung geben wird. Das haben wir erreicht!

Folgende Entgeltregelungen haben wir durchgesetzt:

2023

  • Der Mindestlohn in der ComTS beträgt zukünftig 14 Euro.

Ab Juli steigen die Gehälter um 10-14%, dazu gibt es eine Inflationsausgleichsprämie
von 500 Euro (netto). Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 700 Euro (brutto).

2024

  • Im April wird es eine Einmalzahlung von 600 Euro (brutto) pro Kopf geben, also unabhängig von der individuellen Arbeitszeit.
  • Im Juli gibt es dann weitere 500 Euro Inflationsausgleichsprämie (netto) pro Kopf.
  • Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 800 Euro (brutto).

2025

  • Die Tariferhöhungen des privaten Bankgewerbes inklusive möglicher Einmalzahlungen werden 2025 auch in der ComTS bezahlt. Die jährliche Sonderzahlung steigt auf 1.000 Euro (brutto).
  • Für Euren Einsatz: 150 € zusätzliches Urlaubsgeld

Und dann werden wir weiterverhandeln und weitere Verbesserungen erreichen!

Deshalb: Mitgliedschaft lohnt sich! Gemeinsam können wir alles schaffen. Wir sind es nämlich wert!

Im Namen eurer ver.di Tarifkommission
Freddy und Stefan

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Einigung in der Tarifrunde KEBA 2023 erzielt! Gehälter steigen um 19,1%!

Nach zähen Verhandlungen und mehreren Warnstreiks konnten wir mit der KEBA eine Einigung erzielen. Sowohl die Gehälter, also auch die Jahressonderzahlung steigen deutlich.

Hier findet Ihr die Einigung im Detail:

  • Alle Beschäftigten erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro.
  • Am 01.05.2023 werden die aktuellen Tabellen in einzelnen Stufen angepasst und dann um 16,1% erhöht. Am 01.05.2024 erfolgt eine weitere Erhöhung um 3%.
  • Die Jahressonderzahlungen werden 2023 auf 500 Euro und 2024 auf 750 Euro erhöht.
  • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 01.01.2023 – 31.12.2024 (24 Monate).

So werden die Vergütungstabellen aussehen:

Ab 01.05.2023

VGStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5
12.300,082.328,83
22.404,832.462,332.535,00
32.597,502.649,922.717,502.780,08
42.842,582.910,172.981,173.053,833.126,50
53.270,173.413,833.559,173.702,753.848,17

Ab 01.05.2024

VGStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5
12.369,422.398,08
22.475,832.536,672.611,08
32.675,252.729,332.798,672.862,83
42.927,082.996,333.070,753.145,083.219,42
53.368,173.516,923.665,583.814,333.963,08

Ab dem 5. April bis zum 14. April haben die ver.di-Mitglieder nun die Möglichkeit an einer Mitgliederbefragung teilzunehmen.

Die diesjährigen Tarifverhandlungen waren geprägt von einer außerordentlich hohen Inflation und vom starken Willen der Beschäftigten, auf Augenhöhe mit allen Kolleginnen und Kollegen im Bereich Operations vergütet zu werden. In beiden Bereichen konnten wir mit dem vorliegenden Ergebnis einen gewaltigen Schritt nach vorne machen.

Das ist ausschließlich den Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die sich stark gemacht haben und in Gesprächen und bei Streikmaßnahmen engagiert dabei waren. Wir, das ver.di-Verhandlungsteam, haben großen Respekt vor Eurem Mut und Eurem Engagement!

Abschließend möchten wir alle Beschäftigten, die bis heute noch kein ver.di-Mitglied sind, erneut motivieren Mitglied zu werden. Wie Ihr seht: Gemeinsam geht mehr – deutlich mehr! Es wird nicht die letzte Tarifverhandlung gewesen sein, in der wir gemeinsam stark sein müssen. Es lohnt sich also weiterhin Mitglied zu werden und auch Mitglied zu bleiben.

Unser aktuelles Flugblatt steht hier zum Download zur Verfügung.

Euer ver.di Verhandlungsteam

Angelika, Iris, Nicole, Kevin und Tillmann

Wochenrückblick: Ein weiteres „Sparkassenopfer“ ist mit uns nicht zu machen!

Vor der dritten Verhandlungsrunde haben wir noch einmal ein starkes Zeichen gesetzt!

Tausende Sparkassenkolleg*innen (nicht nur) aus Aachen, Bremen, Gelsenkirchen, Halle, Hamburg, Hamm, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln , Mönchengladbach, Stuttgart, Ulm, Witten waren auf der Straße und haben lautstark deutlich gemacht, dass ein weiteres Sparkassenopfer mit uns nicht zu machen ist.

Wir sind gespannt, ob das die Arbeitgeber verstanden haben!

Am nächsten Montag geht es noch mal richtig zur Sache, bundesweit sind vor allem die Kolleginnen und Kollegen an den Flughäfen, den kommunalen ÖPNV-Betrieben, den kommunalen Häfen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum Streik aufgerufen.

Es geht darum dass der Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre nicht nur ausgeglichen wird, sondern auch darum, dass kein weiterer durch einen neuen Tarifabschluss dazukommt.

Wir stehen solidarisch hinter diesem Streik – Zusammen geht mehr!
Hier gibt es weitere Infos zum „Megastreik“

Und hier kommt der Rückblick auf eine unglaubliche Streikwoche der Sparkassen:

Streiks in Karlsruhe: Wir lassen uns nicht spalten!

Zahlreiche Kolleg*innen der Sparkassen Pforzheim Calw, Karlsruhe, Baden-Baden Gaggenau und Rastatt Gernsbach haben sich heute am bezirksweiten Streiktag in Karlsruhe beteiligt. Auf der Kundgebung mit ca. 3000 Teilnehmer*innen gab es mehr Sparkassenplakate als je zuvor.

In der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau waren nur noch eine Filiale und ein paar wenige Abteilungen geöffnet. Bei der Sparkasse Pforzheim Calw waren 15 Filialen geschlossen und wir mussten noch einen Bus für die Kolleg*innen in Mühlacker organisieren, die ihr gesamtes Geschäftsgebiet bestreikt haben.

Und alle waren sich einig, die Sparkassenarbeitgeber haben sie mit ihrem respektlosen Verhalten auf die Straße getrieben. Das Signal aus Karlsruhe ist deutlich. Wir lassen uns nicht spalten. Sparkassenbeschäftigte sind keine Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse!